Jobs-Biograf stellt sich in Facebooks Datenschutz-Streit auf die Seite von Apple

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Der US-Schriftsteller Walter Isaacson hat die autorisierte Biografie zu Apple-Mitgründer Steve Jobs verfasst. In einem Interview mit Yahoo Finance unterstützt der Autor nun Apple im Streit mit Facebook. Er erklärt Apple wegen seiner Datenschutz-Haltung zu einer „Kraft des Guten“ und ermahnt Facebook zu mehr Verantwortung.

Lob für Apple

Facebook und Apple befinden sich in einem öffentlichen Krieg der Worte. Das soziale Netzwerk versucht die Welt davon zu überzeugen, dass Apples bevorstehende App-Tracking-Transparenz schlecht ist, da die Datenschutz-Funktion angeblich das Geschäft von vielen kleinen Unternehmen schadet. Hierbei will Apple besser über das Werbe-Tracking von Nutzern informieren und diese bei Bedarf verhindern.

Nachdem vor Kurzem ein ehemaliger Facebook-Mitarbeiter zu den womöglich wahren Hintergründen von Facebooks harten Worten Bezug genommen hatte, meldet sich nun der Schriftsteller Walter Isaacson zu Wort. Nach Ansicht des Autors ist Apple auf der „guten Seite“ der Angelegenheit. So erklärt er im Interview:

„Ich denke, wir müssen uns immer Gedanken darüber machen, ob Technologie eine Kraft für das Gute ist. Ich denke, Apple ist es im Allgemeinen, weil das Unternehmen zum einen unsere Privatsphäre schützt und zum anderen sein gesamtes Geschäftsmodell nicht auf dem Werbemodell aufbaut, welches das Sammeln all Ihrer Informationen und das Microtargeting einschließt.“

In Bezug auf soziale Netzwerke schlägt Isaacson auch vor, dass Facebook und Twitter mehr Verantwortung für die Algorithmen übernehmen, die sie produzieren. Die eingesetzten Algorithmen würden dazu neigen, „Menschen dazu zu bewegen, wütend zu werden und Fehlinformationen weiterzugeben.“

Steve Jobs war kein Fan von Social Media

Der Autor erinnert sich im Interview, warum sich Steve Jobs von sozialen Netzwerken distanziert hatte. Laut Isaacson fühlte sich Jobs nicht wohl bei dem Gedanken, wenn Apple ein soziales Netzwerk schaffen würde. „Er war sehr vorsichtig, um zu gewährleisten, dass die Menschen die Kontrolle über ihre Technologie haben, anstatt dass die Technologie die Kontrolle über sie hat“, erklärt Isaacson.

Jobs hielt sich mit seiner Meinung nicht zurück und sprach klar die Probleme von Facebook und anderen Unternehmen an, die mit Daten Geld verdienen. Beispielsweise sagte er im Jahr 2010 auf der D8-Konferenz:

„Privatsphäre bedeutet, dass die Leute einfach wissen, wofür sie sich anmelden, jedes einzelne Mal. Das ist es, was es bedeutet. Ich bin ein Optimist und glaube, dass die Leute schlau sind und dass manche Leute mehr Daten teilen wollen als andere Leute. […] Lass sie genau wissen, was du mit ihren Daten anstellst.“

Diese Überzeugung verfolgt Apple auch mit der App-Tracking-Transparenz, gegen die sich Facebook derzeit so wehrt. Facebook und andere App-Entwickler sollen auf Apple-Geräten eine ausdrückliche Erlaubnis einholen, um auf die Werbekennung (IDFA) eines Nutzers zugreifen zu können. Diese Kennung wird verwendet, um das Nutzungsverhalten für Werbezwecke über Apps und Webseiten hinweg zu verfolgen.

Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers
  • Brand: Bertelsmann Verlag
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Kategorie: Apple

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