Epic Games: Apple betreibt App Store mit 78 Prozent Gewinnmarge

| 6:33 Uhr | 3 Kommentare

Es ist ein offenes Geheimnis, dass der App Store ein großer Umsatz- und Gewinnbringer für Apple ist, aber bis heute hat Apple keine Zahlen veröffentlicht, die genau aufschlüsseln, wie profitabel der App Store ist. Neue Gerichtsaussagen im Epic-vs-Apple-Prozess enthüllen nun erstmals eine Zahl. So konnte Epic Experten auftreiben, die von einer Gewinnmarge in Höhe von 78 Prozent für das Geschäftsjahr 2019 ausgehen, womit Apples Store aus Epics Sicht zu profitabel ist.

Fragliche Unterlagen vorab durchgesickert

Epic versucht das Gericht zu überzeugen, dass Apple in seinem eigenen App Store zu hohe Gewinne macht. Die jüngsten Aussagen im Gerichtsprozess sollen das Unternehmen aus Cupertino dazu zwingen, die Gebühren für Entwickler zu senken und andere Zahlungssysteme sowie alternative App Stores auf iOS zuzulassen. Dabei ist nun ein Teil von Epics Berechnungen, die sich mit Apples Margen beschäftigen, an die Öffentlichkeit geraten.

Natürlich heuerte Epic Zeugen an, die seine Argumentation unterstützen. Laut den Angaben lief der App Store im Geschäftsjahr 2019 mit einer Gewinnmarge von 78 Prozent, so die Aussage eines Sachverständigen von Epic basierend auf Dokumenten, die vom iPhone-Hersteller erhalten wurden. Im Jahr 2018 sollen es 75 Prozent gewesen sein. Apple hat bereits erklärt, dass Epics Einschätzungen falsch sind und argumentiert, dass die Zahlen überhöht sind.

Bei der Diskussion darf auch nicht vergessen werden, dass Apple den digitalen Store erst zu dem gemacht hat, was er heute ist. Apple war 2008 der erste Hersteller, der mit großem Markterfolg eine Online-Verkaufsplattform für Apps etablierte und Entwicklern eine neue Vertriebsplattform ermöglichte. Wie das Unternehmen bereits betonte, hatte man damals „den Status quo auf den Kopf gestellt“ und erst ein „reibungsloses Marketing-, Vertriebs- und Transaktionssystem“ sowohl für Entwickler als auch für Nutzer eingeführt. Apple erklärt, dass sein Modell die Bezahlung für Entwickler revolutionierte, die einen Anteil von 70 Prozent vom App Store behielten, anstatt 70 Prozent an einen Händler für typische Einzelhandelsverkäufe zahlen zu müssen.

(via Bloomberg)

Kategorie: Apple

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3 Kommentare

  • Gast1

    Gehen wir mal von 30% aus ( der Entwickler hat also mehr als eine Million Umsatz pro Jahr) dann verdient der Laden immer noch 70% an seinem Produkt. Ich kenne nicht viel Unternehmer die so eine Marge haben. Meistens liegen die Kosten für den Vertrieb , Miete , Energie , Werbung , Banking und Personal deutlich über 40% , eher bei 55-60% .
    Wenn ich hier 70% erhalte ist das ein sehr gutes Geschäft.
    Die Firma Epic hat noch nicht die ganze Wahrheit öffentlich gemacht. Eigentlich wollen sie nur …..
    a) Apples Werbeplattform den AppStore kostenlos benutzen.
    b) einen eigenen Store mit dem dann 100% der Einnahmen bei Epic sind.
    Aber aus der Rechnung wird nichts , ich glaube wenn der Richter die richtigen Fragen stellt kann es nur ein Pro Apple geben.
    Wieder ein aber , denn es geht bei der Geschichte nicht wirklich um Epic eher ist es ein „ Alle gegen Apple“. Marktmacht mit gerade mal 25-35% Marktanteil in verschiedenen Bereichen.? Das kann nicht der Grund sein.
    Die Gier und der Neid sind hier die treibende Kraft.

    03. Mai 2021 | 9:38 Uhr | Kommentieren
  • Tr

    Zur Zeit sieht die EU das anders wie letzte Woche bekannt gegeben!
    Apple wird nur die Wahl haben den App Store und Servicebereich an der Börse zubringen so das Apple nicht mehr Spieler und Schiedsrichter ist ! Entweder geht Apple auf 20% runter oder setzt einen anderen unabhängigen Schiedsrichter ein ohne das der Store geöffnet wird! Ich bin weiter dafür das der App Store geschossen bleibt für andere Anbieter um der Sicherheitswillen !
    Epic wird die 30% nicht weiter geben an Verbraucher da seht fest wie das Amen in der Kirche!

    03. Mai 2021 | 10:47 Uhr | Kommentieren
  • Gast1

    Nehmen wir mal an Apple müsste etwas ändern , weil die EU es möchte .
    1. Würde sich Apple verklagen lassen
    2. Würde der Prozess mindestens in die 2.Runde gehen und da sind wir bei etwa 2 Jahren wo sich nichts ändert.
    Anders sieht es in den USA mit Epic aus weil das schon ein Gerichtsverfahren ist.
    Hier müsste Apple in Berufung gehen.
    Aber auch hier sehe ich keine nennenswerten Änderungen bis 2023.
    Apple wird alles tun um das Sicherheitskonzept iTunes – und AppStore nicht zu gefärden.
    Das ist ein superwichtiges Verkaufsargument für iPhone und Pad .
    Das Geld aus dem Stores ist da weniger wichtig.
    Grundsätzlich erschließt sich bei mir weder eine Klage gegen den AppStore
    noch die Klage der EU gegen den MusikStore. Da Apple doppelt so viel an die
    Künstler zahlt wie Spotify wird da noch einiges passieren.

    03. Mai 2021 | 13:31 Uhr | Kommentieren

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