Netflix geht in den ersten Ländern gegen Account-Sharing vor und gibt Zusatzgebühr bekannt

| 15:37 Uhr | 0 Kommentare

Netflix will schon länger gegen die gemeinsame Nutzung von Zugangsdaten vorgehen. Nach einigen Tests ist das Unternehmen jetzt offensichtlich so weit, teilfreudige Nutzer zur Kasse zu bitten. So wird der Streaming-Dienst die Nutzung von Konten, die in mehreren Haushalten zum Einsatz kommen, zunächst in Kanada, Neuseeland, Spanien und Portugal unterbinden bzw. verlangt hier eine Zusatzgebühr, die beispielsweise im Fall von Spanien 5,99 Euro pro Person betragen wird.

Preise für Netflix Account-Sharing

Anfang letzten Jahres musste Netflix erstmals in seiner jüngeren Geschichte einen Nutzerrückgang vermelden. Das lässt die Alarmglocken läuten und somit hatte das Unternehmen gleich mehrere Maßnahmen in einem Strategiemeeting ausgeklügelt. Neben der Einführung eines Werbe-Abos soll der Weitergabe des eigenen Netflix-Accounts ein Ende bereitet werden. Wie Netflix nun bekannt gibt, hat der Schlussstrich für das kostenlose Account-Sharing in den ersten Ländern begonnen.

Genau genommen, erlaubt es Netflix jetzt zwar offiziell, dass mehrere Haushalte auf ein Netflix-Konto zugreifen, verlangt jedoch hierfür eine Gebühr. In folgenden Ländern müssen Personen, die außerhalb des eigenen Haushalts ein Konto mit Personen teilen, für ein „zusätzliches Mitglied“ bezahlen. Die Preise sind wie folgt:

  • Kanada: $7,99 CAD
  • Neuseeland: 7,99 $ NZD
  • Portugal: 3,99 Euro
  • Spanien: 5,99 Euro

Die Preise gelten pro zusätzliches Mitgliedssubkonto, mit denen man nicht zusammenlebt – jedes mit einem Profil, personalisierten Empfehlungen, Login und Passwort. Personen, die derzeit ein Netflix-Konto mit jemandem außerhalb ihres Haushalts teilen, können ein Profil auf ein separates kostenpflichtiges Netflix-Konto übertragen.

Weitere Länder werden folgen, das ist sicher. Wenn die Maßnahme auch Deutschland erreicht, können wir hierzulande aller Voraussicht mit einem monatlichen Aufpreis von mindestens 5,99 Euro pro zusätzliches Mitgliedssubkonto rechnen. Die Anzahl der Profile, die kostenpflichtig hinzugefügt werden können, variiert je nach Tarif.

Fotocredit: Netflix

Maßnahmen gegen Account-Sharing

Netflix hat rund 230 Millionen Abonnenten. Dazu kommen laut dem Unternehmen mehr als 100 Millionen Haushalte, die den Dienst über Account-Sharing nutzen. Diese Haushalte will Netflix jetzt monetarisieren. Auf der Grundlage von vorangegangenen Tests in Lateinamerika rechnet Netflix in jedem Markt, in dem das „Paid Sharing“ eingeführt wird, mit einer „gewissen Stornoreaktion“. Doch das Unternehmen verspricht sich langfristig, dass sich die Abonnentenzahlen wieder erhöhen bzw., dass über die kostenpflichtige Zusatzoption Geld eingespielt wird.

Damit die Netflix-Rechnung aufgeht, wird das Unternehmen die unerwünschten Sharing-Konten ausfindig machen und die Nutzung des Dienstes so umständlich wie möglich machen.

Netflix verlangt laut letztem Stand von seinen Kunden, dass sie einen primären Standort einrichten, um sicherzustellen, dass jeder, der im Haushalt lebt, das Netflix-Konto nutzen kann. Netflix sagt, dass es für Abonnenten weiterhin möglich sein wird, Inhalte auf Reisen anzusehen. Auf der Netflix-Webseite finden sich nur wenige Informationen darüber, wie das Reisen funktioniert. In Kanada gibt Netflix an, dass Personen, die einen Zweitwohnsitz haben oder häufig an einen anderen Ort reisen, die Netflix-App einmal pro Monat auf einem mobilen Gerät öffnen müssen, während sie mit dem Wi-Fi-Netzwerk am Hauptstandort verbunden sind.

Dies deutet darauf hin, dass Netflix monatliche Checks an einem Hauptstandort erfordert, damit der Streaming-Dienst auch dann zugänglich ist, wenn die Nutzer nicht zu Hause sind. Die Regeln zur gemeinsamen Nutzung von Konten werden somit über die Überprüfung der IP-Adressen, Geräte-IDs und Kontoaktivitäten durchgesetzt. Zudem soll es einen zeitlich befristeten Zugangscode geben, mit dem Nutzer „Netflix an sieben aufeinanderfolgenden Tagen nutzen“ können, heißt es weiter.

Kategorie: App Store

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