Standard-Suchmaschine in iOS: Jährliche Zahlungen von Google an Apple stiegen angeblich auf 18 bis 20 Milliarden

| 18:15 Uhr | 3 Kommentare

Googles finanzielle Verpflichtung gegenüber Apple für die Beibehaltung seiner Position als Standardsuchmaschine auf iOS-Geräten ist angeblich deutlich gestiegen. Einem aktuellen Bericht zufolge zahlt der Tech-Gigant nun zwischen 18 und 20 Milliarden Dollar pro Jahr, ein deutlicher Anstieg gegenüber den zuvor geschätzten 10 Milliarden Dollar im letzten Jahr. Die Meldung erfolgt inmitten des laufenden Kartellverfahrens gegen Google, bei dem unter anderem die Vereinbarung des Unternehmens mit Apple auf dem Prüfstand steht.

Google-Kartellverfahren und die möglichen Auswirkungen auf Apple

In den USA läuft derzeit ein Kartellverfahren gegen Google. Der Vorwurf: Der Konzern zementiert im Suchmaschinen- und Werbegeschäft seine Vormachtstellung durch Milliarden-Abkommen mit Smartphone-Herstellern wie Apple und Browser-Anbietern wie Mozilla. Rund um das Kartellverfahren gab es in den letzten Tagen einige interessante Einblicke in das Suchmaschinengeschäft der Big-Tech-Konzerne. Die Finanzberatungsfirma Bernstein untersuchte in dem Zusammenhang, welche Konsequenzen Apple aufgrund des Kartellverfahrens treffen könnten.

Das Justizministerium betrachtet Googles Information Services Agreement (ISA) mit Apple als Beweis dafür, dass das Unternehmen ein Suchmaschinenmonopol hat. Als Folge könnte Apple und Google gezwungen werden, das Abkommen aufzuheben.

„Wir glauben, dass die Möglichkeit besteht, dass Bundesgerichte gegen Google entscheiden und das Unternehmen zwingen, sein Suchabkommen mit Apple zu beenden“, erklärt Bernstein in dem Bericht, der von The Register eingesehen wurde. „Wir schätzen, dass das ISA 18 bis 20 Milliarden Dollar an jährlichen Zahlungen von Google an Apple wert ist, was 14 bis 16 Prozent des jährlichen Betriebsgewinns von Apple ausmacht.“

Laut Experten wäre es nicht allzu überraschend, wenn Google den Fall verliert, was Apples lukrativen Vertrag, der seit einem Jahrzehnt besteht, erheblich gefährden würde. Ein Urteil in dem Fall wird jedoch nicht vor dem nächsten Jahr erwartet, und es ist wahrscheinlich, dass sich das Verfahren durch den langwierigen Berufungsprozess in die Länge ziehen wird. Wichtig ist an dieser Stelle zu beachten, dass Google vor Gericht steht, nicht Apple. Apple könnte notfalls eine Partnerschaft mit einer anderen Suchmaschine eingehen oder zum Start von Safari einen Auswahlbildschirm anbieten.

Kategorie: Apple

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3 Kommentare

  • Rudolf Gottfried

    Es war Toni Sacconaghi von Bernstein, der diesen Unsinn vor ein paar Jahren in die Welt setzte und nun plappern ihn die Medien, also auch die Schreiber von Macerkopf, völlig unkritisch nach. Besonders “genial” ist, wie der gute Tony diese Fantasiesumme mit dem von Apple erwirtschaften “jährlichen Betriebsgewinn” ins Verhältnis setzt, während er bei Google selbige Ausgaben vom Umsatz her berechnet. Nun ist es aber so, dass auch Google Investitionen nur vom Gewinn aus tätigen kann, nicht vom Umsatz. Vielleicht nimmt sich der Verfasser dieses Artikels mal die Zeit und einen Taschenrechner und berechnet, wieviel Prozent von Googles letztjährigem operativen Jahresprofit diese angeblich gezahlten 18-20 Milliarden Dollar wären. Vielleicht geht ihm und seinen Kollegen dann ein Licht auf. Oder auch nicht.

    12. Okt 2023 | 0:56 Uhr | Kommentieren
    • T

      Mich erfreut dieser Kommentar!

      12. Okt 2023 | 12:22 Uhr | Kommentieren
  • Gast1

    Fakt das Google eine große Summe an Apple bezahlt dafür das sie als Suchmaschine die erste Wahl sind. Fakt ist aber auch das Google sich praktisch selbst anzeigt um diese Summe nicht mehr zu bezahlen und Fakt ist sie kommen wahrscheinlich damit durch.
    Apple könnte jetzt eine eigene Suchmaschine bauen oder ein Klappfenster installieren was die Auswahl an Suchmaschinen vereinfacht und auf die goldenen Gaben von Google verzichten.
    Trotz allem entscheidet immer noch der Kunde was er macht aber das wollen uns die Behörden immer mehr abnehmen.Besonders die EU macht dies gerade in vielen vielen Fällen den Kunden zu bevormunden.
    Nur weil die EU ansässigen Firmen keinen Fuss auf den Boden bekommen ( unfähig und zu langsam) ist es grundsätzlich falsch das sich die Politik darum kümmert.
    Die großen US Firmen jetzt in ihre Schranken zu weisen halte ich für den falschen Weg , zudem ist ein Trump ( Amerika first ) noch nicht entgültig ausgeschaltet und könnte bei einer Wiederwahl der EU massiv Schaden zuführen.

    12. Okt 2023 | 13:27 Uhr | Kommentieren

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