Von der Nische zum Mainstream: Apple spricht über die Evolution von Apple Arcade

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Als Apple im Jahr 2019 seinen Spiele-Dienst Apple Arcade eingeführt hatte, war das auch ein Statement gegen das Free-to-Play-Modell. Mit einem Abo-Service, der qualitativ hochwertige Spiele ohne Werbung und In-App-Käufe anbot, positionierte sich das Unternehmen deutlich gegen den damaligen Trend der mobilen Spieleindustrie. Diese war überwiegend von kostenlosen Spielen dominiert, die oft durch Werbung oder Mikrotransaktionen finanziert wurden. In einem Interview erläutert nun der Leiter von Apple Arcade, Alex Rofman, die strategischen Prioritäten des Dienstes und Apples Reaktion auf die sich verändernde Spielelandschaft.

Fotocredit: Apple

Strategische Ausrichtung von Apple Arcade

Ursprünglich war Apple Arcade primär darauf ausgerichtet, Fans einzigartiger Indie-Spiele anzuziehen, die auf anderen Plattformen nicht erhältlich sind, wobei Unternehmen wie Annapurna und Devolver den frühen Katalog anführten.

„Es ging um Spiele, die einfach nur Spaß machen und fesseln sollten, nicht um ein Geschäftsmodell, nicht um Timer oder Videoanzeigen“, erklärt Rofman gegenüber der Zeitung The Guardian. „Wir wollten nicht unbedingt die Top-Genres auf dem Smartphone replizieren, wir wollten kein Match-Three bringen, das besser ist als Candy Crush, wir haben uns auf Spiele konzentriert, die ohne Arcade keine Chance gehabt hätten.“

Im Laufe der Zeit hat sich der Dienst weiterentwickelt und seinen Schwerpunkt auf familienorientierte Spiele verlagert und damit auf die Bedürfnisse seiner vielfältigen Nutzerbasis reagiert. Die Neuausrichtung ist strategisch, denn sie richtet sich an technikaffine Eltern, die für ihre Kinder hochwertige Unterhaltung suchen, ohne die Risiken, die mit Free-to-Play-Modellen verbunden sind.

Die Neuausrichtung bedeutet jedoch nicht, dass Apple den Indie-Spielen den Rücken zugekehrt hat. Rofman betont in dem Interview, dass sich der Dienst weiterhin für innovative Indie-Spiele einsetzt und Entwickler unterstützt, damit sie ohne finanzielles Risiko kreativ sein können. Dieses Engagement zeigt sich im Erfolg von Titeln wie „Sneaky Sasquatch“ von RAC7, einem kleinen Studio, das durch Apple Arcade ein beträchtliches Wachstum verzeichnen konnte.

„Wir finanzieren die Entwicklung neuer Spiele, damit die Entwickler sie ohne Risiko entwickeln können“, versichert Rofman. Als Beispiel nennt er besagtes „Sneaky Sasquatch“, das sehr gut zu den Werten von Apple passt: „Es ist ein unglaublich tiefgründiges, herausforderndes Spiel, aber es gibt keine Gewalt. Es gibt nichts Anstößiges.“

Obwohl Apple Arcade mit großen Plattformen wie Netflix und Amazon konkurriert, die sich ebenfalls in den Spielebereich vorwagen, hat sich der Dienst eine einzigartige Nische geschaffen. Der Fokus auf familienfreundliche Inhalte und Indie-Entwickler macht das Unternehmen zu einer sicheren und kreativen Alternative auf dem überfüllten Markt für mobile Spiele.

Mit Blick auf die Zukunft wird Apple Arcade laut Rofman weitere Spiele integrieren, die für das Vision Pro Headset entwickelt wurden und neue Spielmöglichkeiten durch räumliches Spielen bieten. Und so will das Unternehmen mit dem Dienst auch in Zukunft in die Möglichkeiten der eigenen Hardware investieren, sei es in Form von AR-Spielen, KI-Fähigkeiten oder die gesteigerte Performance der Apple Silicon Chips.

Kategorie: Apple

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