Apple News: Wie Apple mit einer persönlichen Kuration den News-Markt erobern will

| 16:19 Uhr | 0 Kommentare

Für eine Reportage der New York Times ließ sich Apple hinter die Kulissen von Apple News blicken. Der Artikel befasst sich mit der Nachrichtenstrategie von Apple, die sich im Gegensatz zur Konkurrenz auf eine persönliche Kuration (anstatt algorithmische Methoden) konzentriert. Weiterhin spekuliert die Times auf einen baldigen Start eines neuen Abo-Angebots von Apple, das News und Zeitungen beinhaltet.

Persönliche Kuration

Mit Apple News können Nutzer die Verlage und Interessen auswählen, die ihnen am besten gefallen. Anschließend werden die Nachrichten anhand dieser Vorlieben präsentiert – hier unterscheidet sich Apple News nicht von den Angeboten der Mitbewerber. Wie New York Times festgestellt hat, unterscheidet sich der Dienst sehr wohl in der Qualität. Bei Apple spielt die menschliche Kuration eine große Rolle. So werden die Top-Artikel jeden Tag von den Redakteuren des Unternehmens ausgewählt. Mit dieser Sorgfalt kann die Qualität des Angebots gewährleistet werden, wie Lauren Kern, Chefredakteurin von Apple News, erklärt.

Kern kam vom New York Magazine zu Apple und leitet heute rund 30 Journalisten in Sydney, London, New York und im Silicon Valley. Unter Hunderten von Beiträgen verschiedener Verlage wählt das Team Top-Stories aus, die jeden Tag auf Apple News hervorgehoben werden.

Der Prozess bietet nicht nur eine bessere Auswahl, er schützt die Leser auch vor den gefürchteten „Fake-News“, also manipulativ verbreitete, vorgetäuschte Nachrichten, die leider zu oft durch den algorithmischen Prozess vieler News-Sammelsysteme Verbreitung finden. Im Interview erklärt Kern, dass es bisher einige Geschichten gab, die beim „Geruchstest“ in der Redaktion durchgefallen waren, was Apple dazu veranlasst hatte, bestimmte Geschichten nicht hervorzuheben. Bei Google News, Facebook und Twitter wurden diese jedoch stark verbreitet.

Die nächste Stufe von Apple News

Apple News hat mittlerweile 90 Millionen regelmäßige Leser erreicht. Es gibt bereits Gerüchte, dass Apple plant, seine News App in ein größeres Unternehmen zu verwandeln. Die Times unterstützt diese Vermutung. So ist man überzeugt, dass Apple plant, den Zugang zu Dutzenden von Zeitschriften gegen eine monatliche Gebühr zu bündeln, ähnlich wie es Netflix bei Serien und Filmen tut.

Das wäre keine große Überraschung. Apple kaufte Anfang des Jahres einen Service namens Texture, der ein digitales Abonnement für 10 US-Dollar pro Monat für Zeitschriften, wie The New Yorker und Time, anbietet. Textur ist immer noch in Betrieb und wartet anscheinend nur auf die nächste Stufe von Apple News, was laut der Times schon bald der Fall sein könnte.

Wie die Times anmerkt, haben die Verleger gemischte Gefühle über die Beteiligung von Apple. Während es ihnen helfen könnte, neue Leser und Abonnenten zu finden, wurden sie in der Vergangenheit von anderen Technologieunternehmen verbrannt, die neue Zielgruppen und Einnahmen versprochen hatten, jedoch niemals lieferten.

Kategorie: Apple

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