CodeCon 2022: Tim Cook, Jony Ive und Laurene Powell Jobs sprechen über das neue „Steve Jobs Archive“, Designphilosophien und mehr

| 7:11 Uhr | 0 Kommentare

Apple-CEO Tim Cook, der ehemalige Apple-Designchef Jony Ive sowie die Gründerin von Emerson Collective, Laurene Powell Jobs, waren zu Gast auf der CodeCon 2022 und haben bei der Gelegenheit über eine Vielzahl von Themen gesprochen. Vor allem sprechen sie über das Vermächtnis von Steve Jobs, aber auch über Designphilosophien, Apples Abneigung gegenüber RCS und mehr.

Fotocredit: Apple

Die CodeCon 2022

Auf der Code Conference sprechen „die größten Namen der Branche über alles von Kryptowährungen bis hin zum Klimawandel“. Gastgeberin ist die Journalistin Kara Swisher in ihrem „letzten Jahr am Ruder in ihrem berüchtigten roten Stuhl“, heißt es auf der CodeCon-Webseite.

Bei ihrer letzten Code Conference versammelte Kara Swisher Tim Cook, Jony Ive und Laurene Powell Jobs gemeinsam auf der Bühne, um an das Leben und Vermächtnis von Steve Jobs zu erinnern. Jobs war Swishers erstes Interview bei der CodeCon vor 20 Jahren, damals noch unter dem Namen „D: All Things Digital“.

Was würde Steve Jobs über den aktuellen Zustand der Welt denken?

Auf die Frage von Swisher, was Jobs wohl über den aktuellen Zustand der Welt denken würde, antwortete Powell Jobs, dass er nicht glücklich über die Polarisierung wäre, die zunehmend den Diskurs beherrscht. Die „Tatsache, dass sich die Menschen in den Familien und Gemeinschaften und in unserem Land wirklich streiten“, steht im starken Gegensatz, woran Steve Jobs geglaubt hatte. Dabei erinnert sie sich, wie sehr er seine Umgebung liebte, und dass er aus diesem Grund sich gegen den aktuellen Zustand aussprechen würde:

„Er liebte Kalifornien so sehr, aber er liebte auch unser Land. Er liebte die Idee von Amerika. Er liebte das, was es dem Einzelnen und den Gemeinschaften ermöglichte, zu werden. Er liebte die Ungezwungenheit des Landes. Er liebte die persönlichen Freiheiten und Rechte, aber auch die Verbundenheit und Verantwortung füreinander.

Es war ihm sehr wichtig, den Menschen etwas zurückgeben zu können, und ich glaube, er hätte dazu nicht geschwiegen.“

Das Steve Jobs Archive

Tim Cook, Jony Ive und Laurene Powell Jobs haben sich zusammengetan, um das „Steve Jobs Archive“ mit wichtigen Erinnerungen an Jobs zu eröffnen. Das Online-Archiv enthält historisches Material zu Steve Jobs. Laut der offiziellen Beschreibung waren einige dieser Inhalte bisher noch nie öffentlich zu sehen.

Das schön gestaltete Archiv enthält Audiodateien, Videos und sogar E-Mails von Steve Jobs.

„Steve besaß einen grenzenlosen Sinn für Möglichkeiten und einen Glauben an die Kraft des Einzelnen, einen dauerhaften Beitrag zur Menschheit zu leisten“, sagt Laurene Powell Jobs.

„Ich hoffe, dass das Archiv ein Ort sein wird, an dem man sich von Steves Leben und Werk inspirieren lassen kann, um neue Generationen dazu anzuregen, ihren eigenen Beitrag zu unserer gemeinsamen Zukunft zu leisten. In diesem Sinne wird das Steve Jobs Archive Geschichten erzählen und Möglichkeiten schaffen, die die Menschen ermutigen, ihren eigenen Sinn für das, was möglich ist, zu erweitern.“

Apple hat kein Interesse an RCS

Während das Vermächtnis von Steve Jobs einen großen Teil des Gesprächs einnahm, wurden auch andere Themen behandelt. Im Zuge des Frage- und Antwortteils des Interviews wurde Cook beispielsweise nach Apples Weigerung gefragt, den Rich Communication Services Standard (RCS) zu übernehmen. RCS ist ein webbasierter Standard für vernetzte Nachrichten, der SMS und MMS ersetzten soll. Cook sagt:

„Ich sehe nicht, dass unsere Nutzer von uns verlangen, dass wir jetzt viel Energie in diese Sache stecken.“

Der Fragesteller erklärt daraufhin, dass seine Mutter ein Android-Gerät benutzt und er ihr deshalb bestimmte Videos nicht schicken kann, weil er auf SMS angewiesen ist. Cooks Antwort lautet: „Kaufen Sie Ihrer Mutter ein iPhone“.

Die Herausforderungen im Bereich Design

Wenn Jony Ive schon einmal zu Gast ist, darf natürlich auch nicht die gewohnte Portion Design-Weisheiten fehlen, und so widmet er sich den heutigen Design-Herausforderungen. Er erklärt:

„Die Herausforderungen bleiben dieselben. Ich glaube, dass es fabelhafte Möglichkeiten mit Schnittstellen wie z.B. Multi-Touch gibt. Aber wir sind nach wie vor physische Wesen. Ich denke, dass das Pendel möglicherweise ein wenig in Richtung Schnittstellen und Produkte ausschlagen wird, die mehr Zeit in Anspruch nehmen und mehr mit dem Körper zu tun haben.“

Bei der Gelegenheit erinnert sich Ive auch an die Zusammenarbeit mit Steve Jobs, und daran, wie ähnlich er und Jobs die Dinge sahen:

„Für uns in der Designpraxis ist Sorgfalt sehr oft ein Gefühl, das man nicht unbedingt sieht. Und ich denke, und ich weiß, dass es etwas ist, das wir drei sehr stark empfinden, wenn es um diese Art von Sorgfalt geht, das heißt, ich meine, Steve spricht über den Schreiner, den Tischler, der die Rückseite der Schublade fertigstellt, und es geht darum, dass man sich nicht nur darum kümmert, ob etwas tatsächlich öffentlich gesehen wird.

Man tut es nicht, weil es ein wirtschaftliches Interesse gibt. Man tut es, weil es die richtige moralische Entscheidung ist, und ich denke, das ist es, besonders als Designer. Ich glaube, es sind oft die ganz kleinen, ruhigen Dinge, wie die Überlegung, wie man ein Kabel verpackt.“

Das komplette Interview bietet noch mehr Gesprächsthemen wie Apples Arbeitsstruktur, Datenschutz und mehr. Einen Liveblog gibt es bei The Verge.

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