Bericht: Tim Cook ordnete frühe Markteinführung eines Mixed-Reality-Headset an

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Seit mehreren Jahren kursieren Gerüchte über Apples Augmented-Reality- und Virtual-Reality-Projekte. Im Laufe des Jahres könnte es endlich so weit sein, dass wir Apples erstes Mixed-Reality-Headset (von vermutlich drei geplanten) zu sehen bekommen. Dabei soll es in den vergangenen Monaten intern bei Apple viele Diskussionen gegeben haben, ob das Unternehmen schon bereit ist für einen Release. So berichtet die Financial Times, dass sich Tim Cook auf die Seite von Operations-Chef Jeff Williams gestellt hat und gegen den Willen des Design-Teams eine zeitnahe Veröffentlichung eines Mixed-Reality-Headsets angesetzt hat.

Design-Team wollte bis zur AR-Brille warten

Der Zeitpunkt der Markteinführung eines Mixed-Reality-Headsets war offenbar ein Grund für erhebliche Meinungsverschiedenheiten bei Apple. Dem Bericht zufolge wollte das von Jeff Williams geleitete Operations-Team so schnell wie möglich ein technologisch fortschrittliches Headset auf den Markt bringen, auch wenn das Gerät sperrig und teuer sein würde. Die Mitglieder des Design-Teams waren anderer Meinung und wollten warten, bis ein leichtes AR-Brillenprodukt machbar war. Cook unterstützte beide Vorhaben.

Doch obwohl die Idee einer dünnen und leichten AR-Brille verlockend klingt, ist sie heute technologisch in der geplanten Form noch nicht umsetzbar und wird dies voraussichtlich noch einige Jahre nicht sein. Cook und Williams war es jedoch wichtig, jetzt auf dem Markt mit einem Headset aufzutreten. Die Idee ist, sich zu steigern und mit der Zeit zu verbessern, bis eine AR-Brille möglich ist.

In der Apple-Struktur von vor zehn Jahren waren noch Steve Jobs und das Design-Team für fast alle Entscheidungen verantwortlich. Das operative Geschäft stand im Dienst der Wünsche des Design-Teams. Das hat sich unter Cook geändert, und das operative Geschäft erhält mehr Einfluss und Sichtbarkeit in den Führungsetagen. Das große Mixed-Reality-Headset erhält somit Vorrang im Unternehmen.

Eine fortschrittliche Technik

Es wird allgemein erwartet, dass das erste Headset von Apple ein High-End-Nischenprodukt sein wird, das sich primär an Entwickler und Fachleute richtet. Das könnte sich auch im Verkaufspreis widerspiegeln, der auf etwa 3000 US-Dollar geschätzt wird. Eine günstigere Version soll später folgen.

Im Gegenzug zum hohen Preis wird das intern auf „Reality Pro“ getaufte Gerät eine beeindruckende Technik beherbergen. Mit an Bord sollen mehr als ein Dutzend Kameras sein, die reale Bewegungen erfassen und in virtuelle Bewegungen umwandeln, zwei 4K-Micro-LED-Displays, Iris-Scan, Mimik-Tracking, Handgestensteuerung, leistungsstarke Apple Silicon Chips und vieles mehr. Sowohl Kurz- als auch Langstrecken-LiDAR-Scanner kümmern sich dabei um eine dreidimensionale Erfassung von Oberflächen und Entfernungen.

Es soll auch magnetisch anbringbare, individuelle Brillengläser für Brillenträger geben. Zudem gibt es kleine Motoren, die die internen Linsen automatisch an den Augenabstand des Trägers anpassen und so das größtmögliche Sichtfeld für jeden Einzelnen bieten.

Man geht davon aus, dass sich Apple zunächst auf Videokonferenzen mit dem Gerät konzentriert – mit digitalen Avataren, die die Mimik und die Körperbewegungen des Benutzers mit hoher Genauigkeit nachahmen. Das Unternehmen hat außerdem Software entwickelt, die es den Nutzern ermöglicht, übergreifende Aktivitäten auszuführen, wie z. B. die Karten-App von einem Mac-Bildschirm zu ziehen und damit ein 3D-Modell einer Stadt auf einem Tisch darzustellen. Es soll auch die Möglichkeit geben, bestehende iOS-Apps in 2D auszuführen. Apple konzentriert sich anscheinend bei dem Gerät nicht wesentlich auf Spiele. Dem Headset soll dementsprechend kein spezieller Gaming-Controller beiliegen.

Soweit die aktuelle Gerüchtelage. Wie Apples erster großer Schritt in die erweiterte und virtuelle Welt tatsächlich aussehen wird, muss das Unternehmen uns noch zeigen – möglicherweise auf der diesjährigen WWDC, die voraussichtlich im Juni stattfindet. Ein Release-Termin ist nicht bekannt. Zuletzt kursierten Gerüchte, dass Apple die Massenfertigung des Headsets auf das zweite Halbjahr 2023 verschoben hat.

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