Apple Card: Wie die Partnerschaft zwischen Apple und Goldman Sachs scheiterte

| 7:11 Uhr | 1 Kommentar

Jüngste Gerüchte besagen, dass Goldman Sachs seine Zusammenarbeit mit Apple bezüglich der Apple Card beenden will. Eine umfassende Analyse von The Information zeigt, warum Goldman Sachs die Apple Card loswerden will und hebt dabei Unstimmigkeiten, mangelnde Rentabilität und Serviceprobleme hervor.

Fotocredit: Apple

Die Ursache der Trennung von Apple und Goldman Sachs

Goldman Sachs und Apple gingen 2019 eine Partnerschaft ein, um die Dienste Apple Card, Apple Savings Account und Apple Pay Later einzuführen. Diskrepanzen zwischen den Zielen und Praktiken der Unternehmen haben jedoch zu einem Rückgang der Rentabilität für Goldman Sachs geführt. Dabei haben sich Probleme beim Kundenservice der Bank negativ auf den Ruf von Apple ausgewirkt.

Insider beider Unternehmen berichten, dass sich die Integration des technologieorientierten Ansatzes von Apple mit der Bankenkultur von Goldman Sachs als schwierig erwies. Apple legte den Schwerpunkt auf elegante Technologie und Kundenerfahrung, während Goldman Sachs sich auf die Einhaltung von Vorschriften und Rentabilität konzentrierte. Auch untypische Forderungen von Apple sollen zum Scheitern der Partnerschaft beigetragen haben. Dazu gehörten die Synchronisierung der Abrechnungen mit dem Kalendermonat, sofortige Cashback-Belohnungen und spezielle Designs für die physische Kreditkarte und Kundenverträge.

Ungelöste Probleme und Nachforschungen

Die Probleme waren umfangreich, das musste auch Tim Cook persönlich erfahren. So wurde dem Apple CEO zunächst seine Apple Card verweigert, und zwar aufgrund des von Goldman Sachs durchgeführten Bewertungsverfahrens. Der Prozess identifizierte ihn als hochkarätige Persönlichkeit, bei der das Risiko einer Nachahmung bestand, was zu einem Konflikt mit Kreditbüros führte. Obwohl Goldman Sachs für Cook eine Ausnahme machte, blieben die internen Probleme bestehen.

Spätere Probleme führten zu einer Untersuchung durch das U.S. Consumer Financial Protection Bureau (CFPB). Goldman Sachs sah sich mit einer unerwartet hohen Anzahl von strittigen Transaktionen konfrontiert und lieferte seinen Kunden uneinheitliche Informationen und verlängerte die Dauer der Streitbeilegung.

Nach der Einführung der Apple Card wurde gegen Goldman Sachs sogar wegen möglicher geschlechtsspezifischer Diskriminierung bei der Erhöhung von Kreditlimits ermittelt. Obwohl die Vorwürfe ausgeräumt wurden, belastete der Vorfall die Beziehung zu Apple weiter.

Eine Zukunft ohne Goldman Sachs

Im Rahmen der Partnerschaft mit Apple verzichtet Goldman Sachs auf Gebühren, die normalerweise bei Kreditkartenpartnerschaften anfallen. Dazu gehören ein Teil der Gebühren, die Händler für die Akzeptanz der Apple Card zahlen, Jahresgebühren, Verzugsgebühren oder Gebühren für ausländische Transaktionen. Zwar deckt Apple die täglichen Bargeldeinnahmen der Nutzer und Goldman Sachs profitiert von den Krediten, die den Karteninhabern für die Bezahlung von Apple-Produkten gewährt werden, doch die Gesamtrentabilität ist nach wie vor unzureichend. Die Situation wird für Goldman Sachs wahrscheinlich auch in Zukunft nicht profitabel sein, weswegen sich die Bank schnellstmöglich eine Trennung mit Apple herbeiwünscht.

Goldman Sachs will sich mit diesem Schritt aus dem Privatkundengeschäft zurückziehen. Das Unternehmen wollte die Apple-Partnerschaft an American Express übergeben, aber die Apple Card muss gemäß einer Vereinbarung zwischen Apple und Goldman Sachs bis mindestens 2026 über das Mastercard-Netzwerk laufen, und American Express hat sein eigenes Zahlungsnetzwerk. Außerdem muss Apple jedem neuen Partner zustimmen, und Quellen, die mit The Information sprachen, haben angedeutet, dass nur wenige Unternehmen bereit wären, den Bedingungen von Apple zuzustimmen.

Wie die Zukunft aussieht, bleibt somit zunächst offen. Der große Haken bleibt, dass die beiden Unternehmen ihre Zusammenarbeit vor kurzem erst über mehrere Jahre hinweg verlängert haben. Apple könnte sich als Alternative für eine Partnerschaft mit einer weniger bekannten Bank entscheiden, die die regulatorischen Aufgaben übernimmt, während Apple das Bewertungsverfahren, die Betrugsprävention und den Kundenservice übernimmt. Berichten zufolge könnte die Auflösung der Beziehung zwischen Apple und Goldman Sachs etwa 18 Monate dauern.

Kategorie: Apple

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1 Kommentare

  • Gast1

    Typisch Bank , immer nur nur oben den Rahm abgreifen. Beim Kundenservice hapert es überall , nicht nur bei Goldman. Was denken sich die Bankbosse , ich trage mein Geld in den Laden und dann können wir mit der
    Kohle munter rumzocken. Bringt viel mehr Asche als die blöden Konten zu verwalten oder KK abrechnen.
    Dieses asoziale Verhalten setzt sich immer mehr durch alles was nix bringt muss raus.

    27. Jul 2023 | 10:50 Uhr | Kommentieren

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