Bloomberg: EU soll ab März eigenen Apple App Store erhalten

| 20:30 Uhr | 3 Kommentare

Ab März 2023 steht Europa vor einer signifikanten Veränderung im digitalen Sektor. Die Europäische Union setzt ihr Gesetz über digitale Märkte (Digital Markets Act – DMA) in Kraft, das maßgebliche Auswirkungen auf große Technologieunternehmen haben wird. Im Zentrum dieser Änderungen steht die Anpassung von Apples App Store, um den neuen EU-Richtlinien zu entsprechen.

Eine neue Ära für digitale Märkte

Der DMA kennzeichnet bestimmte große Konzerne als „Torwächter“, die besonderen Regulierungen unterliegen. Diese Regelungen betreffen unter anderem die Art und Weise, wie Apps auf Geräten installiert und In-App-Käufe abgewickelt werden. Ein zentraler Punkt ist das sogenannte Sideloading, das Nutzern ermöglicht, Apps aus Quellen außerhalb des offiziellen App Store zu installieren. Diese Praxis stellt eine signifikante Abkehr von der bisherigen Exklusivität des App Store auf dem iPhone und iPad dar.

Obwohl Apple sich kooperativ zeigt, wie EU-Kommissarin Margrethe Vestager berichtet, deutet vieles darauf hin, dass der Technologiegigant nur in den EU-Ländern eine modifizierte Version des App Store einführen wird. So berichtet Bloombergs Mark Gurman, dass sich Apple darauf vorbereitet, denn App Store in den kommenden Wochen „zweizuteilen“, um den Anforderungen der Europäischen Union gerecht zu werden. Apple wird außerdem verpflichtet sein, Entwicklern die Möglichkeit zu geben, ihre Angebote außerhalb des App Store zu bewerben und Zahlungssysteme von Drittanbietern zu nutzen.

Die Einführung eines angepassten EU-App Store könnte weitreichende Folgen für den globalen digitalen Markt haben. Apple sieht sich weltweit, einschließlich in den USA, mit Kartellklagen und Untersuchungen konfrontiert. Es ist daher wahrscheinlich, dass die in der EU eingeführten Änderungen schließlich auch in anderen Regionen umgesetzt werden, wenn der Druck größer wird.

Apple sprach in der Vergangenheit bereits des Öfteren über die Gefahren eines offenen Vertriebs von Software auf dem iPhone und verwies dabei auf die Situation bei den Mitbewerbern, die das Sideloading zulassen – sprich Android. Das Unternehmen bezog sich auf eine Reihe von Beispielen für App Stores von Drittanbietern, die mit Malware infizierte Apps enthalten, die Nutzerdaten ausspionieren. Welche Sicherheitsmechanismen der EU-App Store bieten wird, damit wir auf iOS nicht eine ähnliche Situation erleben, ist noch nicht bekannt.

Kategorie: Apple

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3 Kommentare

  • Gast1

    Die EU stellt sich vor den Kunden und behauptet nur für ihn zu arbeiten , jetzt wird alles besser.
    Ich sehe nur das alles schlechter wird angefangen von Sicherheit über Kosten und Verwirrung.
    Eigentlich geht es doch nur um die Kundendaten die jetzt wieder im großem Umfang ohne meine
    Zustimmung genutzt werden können denn will ich eine ganz bestimmte App außergalb des Stores
    muss ich dem zustimmen 👍 gaaanz tolle Leistung EU . Die Bauern in Europa kennen das schon.

    16. Jan 2024 | 11:28 Uhr | Kommentieren
    • Gast2

      Naja, so einfach ist das nicht. Es geht hier primär darum die Marktmacht aufzubrechen. Das fängt damit an, dass Apple für alle Apps im AppStore 25-15% Provision für jede einzelne Zahlung haben will. Wenn Apps andere Zahlungsdienstleister für in-app payments haben wollen, werden diese im App Store nicht zugelassen. Also basieren diese Regulierungen schon auch auf der höchst-fragwürdigen Praxis von Apple. (Google macht das genauso, nciht Falschverstehen. Diese sind von den Regelungen ja genauso betroffen wie Apple)

      16. Jan 2024 | 17:41 Uhr | Kommentieren
  • Gast 2.1

    ja, echt fragwürdig… man sollte Provisionen grundsätzlich verbieten. Halte ich für fair!

    16. Jan 2024 | 22:05 Uhr | Kommentieren

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