iOS in der EU: Es ist nicht einfach, Sicherheit und Datenschutz auf dem hohen Niveau zu halten

| 15:33 Uhr | 3 Kommentare

Apple bereitet sich mit der bevorstehenden Veröffentlichung von iOS 17.4 auf eine signifikante Veränderung seiner Betriebsumgebung in der Europäischen Union (EU) vor. Das Update stellt eine entscheidende Veränderung dar, da es unter anderem App Stores von Drittanbietern einführt und damit auf den Digital Markets Act (DMA) reagiert. Apple hat sich verpflichtet, seine Plattform anzupassen und gleichzeitig die hohen Standards für die Sicherheit und den Datenschutz der Nutzer beizubehalten, was unter der neuen Gesetzgebung nicht einfach sein wird. Jetzt, vor dem Inkrafttreten des DMA, hat Apple die aktuellste und umfassendste Ressource über alle Änderungen veröffentlicht und widmet sich dabei auch den „Bemühungen zum Schutz der Sicherheit und Privatsphäre der Nutzer in der Europäischen Union“.

Wichtige Veränderungen in iOS 17.4

Die Einführung von iOS 17.4 wird für Nutzer in der EU grundlegende Änderungen mit sich bringen, die sich direkt aus den Anforderungen des „Gesetzes über Digitale Märkte“ ergeben. Zu den wichtigsten Aktualisierungen gehören:

  • App Stores von Drittanbietern: Zum ersten Mal werden Nutzer in der EU Zugang zu App Stores außerhalb von Apples eigenem App-Marktplatz haben.
  • Neue Provisionsstruktur: Anpassungen der finanziellen Dynamik zwischen Entwicklern und Apple.
  • Webbrowser von Drittanbietern: Die Nutzer werden mehr Flexibilität bei der Wahl ihres bevorzugten Webbrowsers haben.

Apples umfassende Vorbereitung

Im Vorgriff auf diese Änderungen hat Apple ein umfangreiches Dokument veröffentlicht, das den umfassenden Ansatz zur Anpassung von iOS beschreibt. In diesem Dokument werden über 600 neue APIs und Entwicklerwerkzeuge beschrieben, die entwickelt wurden, um die DMA-Vorgaben zu erfüllen. Dabei unterstreicht das Unternehmen seine Bemühungen, die Sicherheit der Nutzer in der EU zu gewährleisten, räumt aber ein, dass das Sicherheitsniveau möglicherweise nicht dem der Nutzer in anderen Ländern entspricht, da die EU-Gesetze Apple in seinem Handeln einschränken.

App Stores von Drittanbietern: alle Apps werden überprüft

Ein großes Problem für Apple ist die Möglichkeit, dass App Stores von Drittanbietern zu Brutstätten für bösartige Software werden. Apples integriertes Sicherheitsmodell im hauseigenen App Store hat iOS-Geräte in der Vergangenheit vor weit verbreiteten Malware-Angriffen bewahrt. Die Einführung alternativer App Stores könnte laut Apple die Hürden für solche Bedrohungen senken.

Apple schreibt:

„Wir führen eine Reihe von Funktionen ein und erweitern sie, die die Sicherheit, den Datenschutz und die Privatsphäre der Nutzer unterstützen und gleichzeitig das Sideloading und alternative Möglichkeiten zur Abwicklung von Zahlungen im App Store in der EU ermöglichen. Apple hat Sicherheitsvorkehrungen entwickelt und implementiert, die sicherstellen sollen, dass wir den Nutzern in der EU weiterhin die bestmögliche und sicherste Erfahrung bieten können – auch wenn sie nicht so sicher, datenschutzfreundlich oder abgesichert sein wird wie im Rest der Welt.

Um unsere EU-Nutzer in der durch die DMA geschaffenen neuen Landschaft zu schützen, führt Apple die Notarisierung für iOS ein – eine grundlegende Überprüfung aller Apps (unabhängig davon, ob sie über den App Store oder einen alternativen App-Marktplatz vertrieben werden), die die neue App-Vertriebslandschaft widerspiegelt und auf die Integrität der Plattform und den Schutz der Nutzer ausgerichtet ist.“

Zahlungsabwicklung und Informationen für die Nutzer

Dank der DMA-Konformität können Entwickler nun alternative Zahlungsoptionen für digitale Waren und Dienstleistungen anbieten. Apple warnt davor, dass diese Flexibilität zu einer Verwässerung der Sicherheitsfunktionen im App Store führen könnte, was den Schutz der Nutzer vor räuberischen Praktiken beeinträchtigen und die Suche nach Unterstützung bei Transaktionen erschweren könnte.

Um mögliche Verwirrung zu vermeiden und das Bewusstsein der Nutzer zu schärfen, führt Apple mehrere Informationsmaßnahmen ein:

  • Kennzeichnungen auf der Produktseite des App Store: Der Nutzer wird darauf hingewiesen, wenn eine App eine alternative Zahlungsabwicklung verwendet.
  • In-App-Informationen: Nutzer werden informiert, wenn Transaktionen nicht mit Apple durchgeführt werden.
  • Erweiterte Datenübertragbarkeit: Die Daten- und Datenschutzseite wird EU-Nutzern umfassendere Daten über ihre App-Store-Nutzung bieten, mit der Möglichkeit, diese Informationen zu exportieren.

Fazit

Obwohl Apple umfangreiche Maßnahmen ergriffen hat, um sich an den DMA anzupassen, bleibt die Gewährleistung der Sicherheit und des Datenschutzes der Nutzer ein vorrangiges Anliegen. Das Unternehmen ist davon überzeugt, dass iOS 17.4 trotz der Herausforderungen weiterhin ein sicheres und privates Nutzererlebnis für EU-Nutzer bieten wird, wenn auch mit gewissen Abstrichen.

Kategorie: Apple

Tags: ,

3 Kommentare

  • Gast1

    Ich werde definitiv nur Apps aus dem richtigen Apple Store beziehen.
    Sollte ein App-Hersteller auf die dumme Idee kommen nur noch über seinen eigenen oder einen alternativen App Store ihre Software anzubieten sind sie auf meiner Hardware sofort gelöscht. Ich denke da an Netflix , Spotify oder Epic und einige andere. Bei Abos gibt es dann sofort eine Kündigung.
    Ich will die Sicherheit und Ende.
    Hinzu kommen meine Banken wenn sie auf die Idee kommen alternativen für Apple Pay zu finden. Auch hier
    gibt es keine Alternative .

    02. Mrz 2024 | 19:11 Uhr | Kommentieren
    • S1

      Jo, so wird’s bei mir auch sein. KISS = Keep it short and simple! Zu Pay gibt es de facto keine Alternative.

      03. Mrz 2024 | 18:29 Uhr | Kommentieren
  • Das Sicherheitsrisiko sitzt wie immer vor dem Bildschirm.
    Ich finde die Möglichkeit einer der besten Neuerungen.

    03. Mrz 2024 | 21:52 Uhr | Kommentieren

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert