EU verhängt Milliardenstrafe gegen Google: illegaler Praktiken bei Android-Mobilgeräten

| 15:51 Uhr | 2 Kommentare

Die Europäische Kommission hat am heutigen Tag bekannt gegeben, dass gegen Google eine Geldstrafe in Höhe von 4,34 Milliarden Euro verhängt hat. Google werden illegale Praktiken bei Android-Mobilgeräten zur Stärkung der beherrschenden Stellung der Google-Suchmaschine vorgeworfen.

4,34 Milliarden Euro: EU verhängt Strafe gegen Google

Die Europäische Kommission hat gegen Google eine Strafe in Höhe von 4,34 Milliarden Euro verhängt. Für die EU ist es erweisen, dass Google Herstellern von Android-Geräten und Betreibern von Mobilfunknetzen seit 2011 rechtswidrige Einschränkungen auferlegt hat, um seine beherrschende Stellung auf dem Markt für allgemeine Internet-Suchdienste zu festigen.

Der Suchmaschinenbetreiber hat nun 90 Tage Zeit, um dieses Verhalten abzustellen. Ansonsten drohen Zwangsgelder von bis zu 5 % des durchschnittlichen weltweiten Tagesumsatzes von Alphabet, der Muttergesellschaft von Google.

„Das mobile Internet macht heutzutage mehr als die Hälfte des weltweiten Internetverkehrs aus. Es hat das Leben von Millionen von Europäern verändert. In dieser Sache geht es um drei Arten von rechtswidrigen Einschränkungen, die Google Herstellern von Android-Geräten und Mobilfunknetzbetreibern auferlegt hat, um sicherzustellen, dass der Internetverkehr auf Android-Geräten über die Google-Suchmaschine läuft. Auf diese Weise hat Google Android dazu verwendet, die marktbeherrschende Stellung seiner Suchmaschine zu festigen. Durch diese Praktiken wurde Wettbewerbern von Google die Möglichkeit genommen, innovativ und konkurrenzfähig zu sein. Auch den europäischen Verbrauchern wurden somit die Vorteile eines wirksamen Wettbewerbs auf dem so wichtigen Markt für mobile Internetdienste verwehrt. Dies ist nach den EU-Kartellvorschriften rechtswidrig.“

So hat Google insbesondere:

  • von allen Herstellern als Bedingung für eine Lizenzierung des App-Store von Google (Play Store) verlangt, die Anwendung („App“) Google-Suche und die Google-eigene Browser-App (Chrome) auf ihren Geräten vorzuinstallieren,
  • Zahlungen an bestimmte große Hersteller und Mobilfunknetzbetreiber geleistet, wenn diese ausschließlich die App Google-Suche auf ihren Geräten vorinstallierten, und
  • Hersteller, die Apps von Google auf ihren Geräten vorinstallieren wollten, daran gehindert, auch nur einziges intelligentes Mobilgerät zu verkaufen, das über eine alternative, von Google nicht genehmigte Android-Version – einen sogenannten Android-Fork – betrieben wird.

Begründet wird dies unter anderem mit der marktbeherrschenden Stellung seitens Google. In den meisten EWR-Staaten verfügt Google über einen Marktanteil von über 90 %. Für diese Märkte gelten hohe Marktzutrittsschranken.

Kategorie: Apple

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2 Kommentare

  • Danlow

    Das ist nur logisch, wenn die mobile Welt nur noch von zwei Plattformen (Android und iOS) beherrscht werden…
    Ist Apple da jetzt wirklich besser als Google? Wir sind auch eingesperrt im iOS-System mit vorinstallierten Apple Apps und Dienste…

    18. Jul 2018 | 16:08 Uhr | Kommentieren
    • Adam

      Unterschied: Apple vertreibt seine eigene Hardware + Software, Google hat allen Hardwareherstellern ihre Software aufgezwungen mit Bestechungsgeldern und Repressalien…

      18. Jul 2018 | 16:35 Uhr | Kommentieren

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