iPhone: Software-Update soll Verkaufsstopp in China verhindern

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Nachdem es in den letzten Monaten etwas ruhiger rund um die Lizenzstreitigkeiten zwischen Apple und Qualcomm geworden war, hat der Rechtsstreit in den letzten Tagen wieder deutlich an Fahrt gewonnen. Zuletzt wollte der Chip-Hersteller auf Apple Druck ausüben, indem man ein Verkaufsstopp für das iPhone in China erwirkte. Apple gab jedoch an, dass man die betroffenen Geräte weiter verkaufen wird. Wie Reuters nun berichtet, ist dies mit Hilfe eines iOS-Updates möglich.

iPhones sollen weiterhin in China verkauft werden

Aufgrund von zwei Software-Patenten konnte Qualcomm in China seine Forderung nach einem Verkaufsverbot durchsetzen. Apple gab jedoch schnell bekannt, dass der Verkaufsstopp für das iPhone 6S, 6S Plus, 7, 7 Plus, 8, 8 Plus und X nicht umgesetzt werden muss. Experten gingen davon aus, dass in iOS 12 die bemängelten Technologien nicht mehr verwendet werden.

Ganz sicher ist iOS 12 anscheinend noch nicht, da Apple für nächste Woche ein Software-Update angekündigt hat, dass sich dem Problem widmen wird:

„Basierend auf den iPhone-Modellen, die wir heute in China anbieten, glauben wir, dass wir die Anforderungen erfüllen. Anfang nächster Woche werden wir ein Software-Update für iPhone-Nutzer in China liefern, das sich mit der geringen Funktionalität der beiden in diesem Fall fraglichen Patente befasst.“

Qualcomm erhöht den Druck

Dass Apple auf Nummer sicher geht, ist keine Überraschung. So zeigte eine Einschätzung von Bloomberg, dass ein Verkaufsstopp einen immensen Schaden bei Apple anrichten würde. Der Bericht geht sogar soweit, dass Apple im Rechtsstreit mit Qualcomm klein beigeben müsste, falls es zu einer solchen Situation kommen würde. Andere Hersteller schauen gespannt auf den Rechtsstreit zwischen Apple und Qualcomm, da der Ausgang einen Einfluss auf die ganze Branche haben wird.

Apple ist überzeugt, dass Qualcomm seine „Monopolstellung“ missbraucht, um überhöhte Lizenzgebühren für seine Modem-Chips zu erheben, unter die auch andere Hersteller leiden. Mittlerweile wurde offiziell ein Verhandlungstermin festgelegt. Der Prozess beginnt am 15. April vor dem Bundesgericht von San Diego.

Qualcomm ist unter Druck

Qualcomm erhöht nicht nur den Druck auf Apple, sondern gerät selber immer mehr unter Druck. Qualcomm ist sich der Tragweite durchaus bewusst, die ein Urteil zugunsten von Apple bedeuten würde. Andere Hersteller würden nach einem Präzedenzfall ebenfalls günstigere Lizenzgebühren verlangen, was dem Chip-Hersteller nicht gefallen würde. Somit kämpft Qualcomm derzeit an allen Fronten und versucht mit einer Vielzahl von Klagen Druck auf Apple auszuüben.

Neben Apple muss sich Qualcomm auch mit der Federal Trade Commission (FTC) auseinandersetzen, die dem Unternehmen ebenfalls unzulässige Geschäftspraktiken vorwirft. Qualcomm versucht nun die Tatsache, dass Apple mittlerweile Intel als Modemlieferanten nutzt, als Beweis dafür zu nutzen, dass man nicht monopolistische Praktiken ausübt. Apples Entscheidung einen anderen Zulieferer zu wählen, wird laut Richterin Lucy Koh jedoch nicht als Beweis für die Verteidigung von Qualcomms Geschäftspraktiken zugelassen.

Kategorie: Apple

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