iFixit lobt Apples neues „Self Service Repair Programm“, sieht aber noch einen Haken

| 20:22 Uhr | 0 Kommentare

Nach langer Wartezeit hat Apple sein „Self Service Repair Program“ für ausgewählte iPhone-Modelle in den USA eingeführt. Dank des Programms können Nutzer Teile des iPhone 12, 13 und SE 3 direkt bei Apple kaufen, aber lohnt sich das? Die Reparatur-Experten von iFixit freuen sich über die Einführung des neuen Reparaturprogramms, merken jedoch an, dass es noch Verbesserungspotential gibt.

Apple hat noch viel Kontrolle

Wie Elizabeth Chamberlain von iFixit in einem Blog-Beitrag beschreibt, besteht das größte Problem des Apple-Programms darin, dass die Teile mit einem Gerät gekoppelt werden müssen. Beim Kauf von Teilen im Apple Self Service Repair Store muss der Kunde die Seriennummer oder IMEI des Geräts eingeben. Wenn die Ersatzteile vorliegen, müssen die bestellten Teile nach dem Einbau gekoppelt werden.

„Die Integration einer Überprüfung der Seriennummer in den Kaufprozess ist ein schlechtes Omen und könnte Apple die Möglichkeit geben, in Zukunft noch mehr Reparaturen zu blockieren“, so Chamberlain. „Durch die Entwicklung der Technologie zur Bereitstellung individueller Reparaturen kann Apple in Zukunft alle Reparaturen mit Teilen aus beliebigen Quellen genehmigen – oder ablehnen.“

Um den Kopplungsprozess, der als Systemkonfiguration bezeichnet wird, einzuleiten, müssen Kunden laut Apple das Support-Team des Self Service Repair Store per Chat oder Telefon kontaktieren. Der Ersatzteilladen wird von der Drittfirma SPOT betrieben, nicht von Apple.

Lob für Apples Initiative

Auch wenn iFixit noch Bedenken hat, wie sich das Reparaturprogramm entwickeln könnte, so ist es doch schon jetzt ein Gewinn für die Kunden. Wie die Reparatur-Experten erklären, bietet Apples Angebot „viel Grund zur Freude“, darunter die Verfügbarkeit von Werkzeugen, auf die bisher nur zertifizierte Apple-Techniker Zugriff hatten, sowie kostenlose visuelle Schritt-für-Schritt-Reparaturanleitungen auf Apples Webseite.

„Wir freuen uns sehr darüber, dass Apple die Reparaturanleitungen für jedermann kostenlos online zur Verfügung stellt“, so Chamberlain. „Wir sind wirklich glücklich. Wir haben schon seit zwanzig Jahren danach gefragt und sind glücklich. Zum ersten Mal verkauft Apple auch seine eigenen Reparaturwerkzeuge an die Öffentlichkeit. […] oder man kann, zu unserer Überraschung, diese Geräte sogar mieten.“

iFixit ist optimistisch, dass Unternehmen wie Apple weitere Schritte unternehmen müssen, wenn die Gesetzgebung zum Recht auf Reparatur (Right to Repair) auf der ganzen Welt voranschreitet.

„Zumindest macht Apple seine Hausaufgaben im Voraus“, so Chamberlain über die Anfangsphase des Programms. „Die Hersteller wissen, dass Right to Repair kommen wird – wir werden den Rest ihrer Aufgaben rechtzeitig erledigen.“

Kategorie: Apple

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