Mac-Auslieferungen stiegen 2022 an, während der PC-Markt einbrach

Laut dem Marktforschungsunternehmen IDC verzeichnete Apple im Jahr 2022 einen Anstieg der Auslieferungen von Mac-Desktops und -Laptops. Dies steht in krassem Gegensatz zu den allgemeinen Auslieferungen von PCs, die im vergangenen Jahr stark zurückgegangen sind. Und Apple hätte sogar noch besser abschneiden können, wenn das Unternehmen die Veröffentlichung neuer Macs nicht über das vierte Quartal hinaus verschoben hätte.

Fotocredit: Apple

Der Mac hebt sich von den PCs ab

Der Mac nahm im Wettbewerb mit den anderen Computermarken schon immer eine besondere Position ein. Doch nicht nur der offensichtliche macOS/Windows-Unterschied lässt den Apple-Computer aus der Masse herausstechen, auch seine Marktdynamik kann mittlerweile als ein besonderes Merkmal bezeichnet werden. So hebt sich Cupertino dank einer starken Kundentreue ab, was das Unternehmen oft immun gegen negative Markttrends macht.

Das Jahr 2022 ist ein hervorragendes Beispiel hierfür. Laut neuen IDC-Daten stiegen die Mac-Auslieferungen im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 %. Apple lieferte im vergangenen Jahr 28,6 Millionen Computer aus, was einem Anteil von 9,8 % an diesem Markt entspricht.

Im Vergleich dazu verzeichneten die führenden PC-Hersteller im selben Zeitraum einen durchschnittlichen jährlichen Rückgang von 16,5 %. Die Auslieferungen von Lenovo fielen um 16,9 %, die von HP um 25,3 %, so die IDC-Analysten. Die Auslieferungen von Dell waren mit -16,1 % ebenfalls rückläufig und die von Asus gingen um 5,7 % zurück.

Zur Verteidigung der PC-Industrie erklärt Ryan Reith von IDC, dass die PC-Auslieferungen im Jahr 2021 „historisch hoch“ waren, was den rückläufigen Markt im Folgejahr erklären könnte. Doch auch die Mac-Auslieferungen stiegen 2021 um 22,1 %, und im folgenden Jahr gab es keinen Rückgang zu verzeichnen.

Es hätte noch besser sein können

Apple brach im Jahr 2022 mit einer jahrzehntelangen Tradition, indem das Unternehmen im vierten Quartal des Jahres keine Macs auf den Markt brachte. Normalerweise kommen aufgefrischte MacBooks oder andere Macs jedes Jahr im Herbst auf den Markt, um das Weihnachtsgeschäft anzukurbeln. Letztes Jahr jedoch nicht.

Und das spiegelt sich dann auch in den Quartalszahlen wider. Laut IDC-Zahlen sanken die Mac-Auslieferungen im vierten Quartal um 2,1 % gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl wäre sicherlich ganz anders ausgefallen, wenn Apple die erwarteten Macs veröffentlicht hätte.

Dennoch lässt sich mit relativ großer Wahrscheinlichkeit sagen, dass ein großer Teil der Auslieferungen nicht verloren ging, sondern nach hinten verschoben wurde. Leaks deuten darauf hin, dass Apple im ersten Quartal 2023 bis zu fünf Desktops und Laptops vorstellen wird. Dazu gehören ein Mac Pro und ein M2 Mac mini, ein 15-Zoll MacBook Air und aktualisierte 14- sowie 16-Zoll MacBook Pros. Die vermissten Macs könnten im März auf einem Apple-Event vorgestellt werden.