Unfallerkennung: Apple weist Nutzer an, bei irrtümlichen Anrufen nicht aufzulegen

| 16:11 Uhr | 1 Kommentar

Obwohl sich die Unfallerkennung des iPhone 14 und der Apple Watch bereits mehrfach erfolgreich beweisen konnte, gab es auch Situationen, in denen fälschlicherweise ein Unfall gemeldet wurde. Vor allem in Ski-Gebieten beschweren sich Notruf-Zentralen, dass sie vermehrt irrtümliche Unfallmeldungen von den iPhones der Ski-Fahrer erhalten. Apple hat in den letzten iOS 16-Updates Optimierungen für die Unfallerkennung eingeführt, um irrtümliche Anrufe zu reduzieren, und jetzt hat das Unternehmen neue Empfehlungen für Benutzer, die die Unfallerkennung versehentlich aktivieren.

Fotocredit: Apple

Wie man bei einem Fehlalarm laut Apple handeln sollte

In einem aktualisierten Support-Dokument zur Unfallerkennung weist Apple Nutzer an, bei einem versehentlich ausgelösten Anruf nicht aufzulegen, sondern dem Notruf-Mitarbeiter zu erklären, dass keine Hilfe benötigt wird.

Die Notruf-Zentralen in der Nähe von Skipisten sind besonders unzufrieden mit der Anzahl der irrtümlichen Anrufe, die von der Unfallerkennung empfangen werden. Die New York Times hatte bereits über die versehentliche Auslösung der Unfallerkennung durch Ski-Fahrer berichtet. Da Apples Unfallerkennung anscheinend bestimmte Bewegungen beim Ski fahren oder leichte Stürze fehlinterpretiert, kam es zu einem enormen Anstieg irrtümlicher Notrufe aus den Ski-Gebieten.

Angesichts der Tatsache, dass Notruf-Mitarbeiter jeder Meldung eine große Beachtung zukommen lassen müssen, hat der Zustrom von Fehlalarmen einige Notruf-Zentralen überlastet. Als Reaktion auf die Berichte erklärte ein Apple-Sprecher, dass das Unternehmen bereits Rückmeldungen von Notruf-Zentralen sammelt, die einen Anstieg der automatischen Notrufe festgestellt haben. Das Unternehmen hat sogar Ingenieure und andere Vertreter geschickt, um die betroffenen Teams zu beobachten. Apple arbeitet somit schon länger an einer Optimierung der Unfallerkennung.

Bereits iOS 16.1.2, das im November 2022 veröffentlicht wurde, enthielt laut Apple „Optimierungen der Unfallerkennung bei iPhone 14 und iPhone 14 Pro Modellen“. Diese Änderung war vor allem eine Reaktion auf frühe Berichte über die Auslösung der Unfallerkennung auf Achterbahnen. Mit der Veröffentlichung von iOS 16.3.1 hatte Apple noch weitere Anpassungen für die Unfallerkennung in petto.

Dennoch wird es weiterhin Fehlalarme geben. Und somit kam es zur besagten Passage im Support-Dokument, in der Apple darum bittet, den Sachverhalt kurz zu klären:

„Wenn der Anruf getätigt wurde, Sie aber keinen Notdienst benötigen, legen Sie nicht auf. Warten Sie, bis ein Mitarbeiter antwortet, und erklären Sie dann, dass Sie keine Hilfe benötigen“, heißt es in dem Artikel.

Für Apple ist es nicht einfach, die richtige Feinabstimmung für die Unfallerkennung zu erreichen. Immerhin soll die Funktion im Notfall bereit sein. Dass die Unfallerkennung durchaus ihren Job erfüllt, haben bereits zahlreiche Erlebnisberichte bewiesen. So berichtete beispielsweise Ende letzten Jahres ein Mann aus Indianapolis, dass er dank der Unfallerkennung nach einem schweren Autounfall gerettet werden konnte.

Kategorie: iPhone

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1 Kommentare

  • Ben1980EN

    Als Mitarbeiter im Rettungsdienst, der auch schon in der Kreisleitstelle gesessen hat, habe ich da eine ganz andere Meinung. Die Notrufzentrale (Feuerwehr/Rettungsdienst) hat teilweise, viele Anrufe in der Warteschleife bei denen es um Minuten, teils Sekunden für den Anrufenden gehen kann. Wenn dann jemand in der Leitung ist nur um zu sagen, dass Apple gesagt hat:“ Leg nicht auch, sondern sag es geht Dir gut.“ Muss jemand anderes unter unglücklichen Umständen warten, bis das Gespräch angenommen wird und Hilfe losgeschickt wird.

    Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Leitstellen, scharf drauf sind solche unnützen Anrufe hier in Deutschland anzunehmen. Wenn man keine Hilfe braucht, legt man auf.

    07. Apr 2023 | 12:16 Uhr | Kommentieren

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