Bloomberg: Apple bereitet sich auf die 6G-Ära vor

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Apple konzentriert sich laut Bloomberg bereits auf die Entwicklung von 6G-Technologien, auch wenn das Unternehmen mit der Komplexität der Entwicklung seines eigenen 5G-Modems noch zu kämpfen hat. Die Verlagerung ist ein strategischer Schritt von Apple, um bei wichtigen iPhone-Komponenten unabhängig von Qualcomm zu werden. Erwartet für das Jahr 2030, verspricht 6G einen bis zu hundertfachen Anstieg der Datendurchsatzgeschwindigkeiten und eine Reduzierung der Latenzzeiten.

Das Problem mit 5G

Apples Weg zur Entwicklung eines eigenen Modem-Chips ist mit vielen Herausforderungen verbunden. Das Vorhaben ist besonders entscheidend, da der Tech-Gigant seine Abhängigkeit von Qualcomm beenden will. Der Startschuss hierfür soll ein hauseigenes 5G-Modem werden. Doch die Entwicklung von Modems ist von Natur aus komplex und erfordert globale Tests. Die Komponenten sind für den Betrieb des Smartphones von entscheidender Bedeutung, und jede Fehlfunktion in Apples Modem könnte den Ruf des Unternehmens schwer beschädigen.

In einem großen technologischen Vorhaben erwarb Apple im Jahr 2019 das Smartphone-Geschäft von Intel mit dem Ziel, ein eigenes 5G-Modem zu entwickeln, das die Modems von Qualcomm im iPhone und anderen Geräten ersetzen soll. Ursprünglich sollte das Modem im Jahr 2024 auf den Markt kommen, jetzt rechnet Apple angeblich damit, dass es Ende 2025 oder Anfang 2026 fertig sein wird. Diese Verzögerung ist auf verschiedene technische Hürden zurückzuführen, darunter Probleme mit dem Programmcode von Intel, Schwierigkeiten bei der Integration von Funktionen und die Notwendigkeit, die Verletzung von Qualcomm-Patenten zu vermeiden. Zuletzt kamen Gerüchte auf, dass Apple womöglich die Entwicklung an dem 5G-Modem einstellen wird.

Apple arbeitet bereits an 6G-Modem

Derweil klopft schon die nächste Generation an. Die Mobilfunktechnologie steht vor einem bedeutenden Wandel mit der Einführung von 6G, einem neuen Standard, der höhere Geschwindigkeiten und niedrigere Latenz verspricht. Wie Mark Gurman in seinem „Power On“ Newsletter erklärt, intensiviert Apple bereits einen großen Teil seiner Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in diesem Bereich, um an der Spitze der technologischen Entwicklung zu stehen. Gurman schreibt:

„Erstens will Apple sein Modem so schnell wie möglich fertigstellen, um nicht (erneut) einen Vertrag mit Qualcomm Inc. über den Kauf des Bauteils abschließen zu müssen. Die beiden Unternehmen haben sich in den letzten Jahren zerstritten, und Apple möchte sich bei diesem wichtigen iPhone-Bauteil nicht auf Qualcomm verlassen. Weitere Verzögerungen würden auch als Eingeständnis des Scheiterns gewertet werden. […]

Und schließlich würde die Eigenentwicklung dieser Komponente Apple mehr Kontrolle über die Technologie geben und möglicherweise finanzielle Vorteile bringen. Aus diesem Grund verfolgt das Unternehmen diese Strategie. Doch im Gegensatz zu einigen von Apple selbst entwickelten Chips – der M-Serie und der A-Serie – wird das Modem wahrscheinlich keinen großen Leistungsschub bringen.“

Die Markteinführung von 6G-fähigen Endgeräten für Verbraucher ist zwar erst in sechs bis sieben Jahren geplant, doch die Technologieanbieter werden voraussichtlich bereits 2027 oder 2028 mit dem Aufbau entsprechender Netze beginnen. Dies bedeutet, dass Apple schon jetzt an der Forschung und der Erstellung grundlegender Protokolle arbeitet, um für den Übergang bereit zu sein.

Das Interesse von Apple an 6G wurde erstmals im Jahr 2021 deutlich. Diverse Stellenausschreibungen bestätigen gezielte Bemühungen in diesem Bereich. Demnach strebt Apple die Entwicklung einer 6G-Referenzarchitektur an, was die Erstellung von Prototyp-Implementierungen und Modellen zur Bewertung von Technologiekandidaten und Anwendungsfällen beinhaltet.

Kategorie: Apple

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