Wettbewerb für Apple Pay: EU prüft, ob Apples NFC-Zugeständnisse ausreichen

| 19:30 Uhr | 2 Kommentare

Die Europäische Union fordert von Apple schon länger eine Öffnung des hauseigenen Hardware- und Dienste-Ökosystems. Der NFC-Chip des iPhone liegt hierbei besonders im Fokus. So sind wesentliche NFC-Funktionen für mobile Zahlungen für App-Entwickler tabu. Die EU hatte Apple diesbezüglich bereits eine Beschwerde zugestellt. Nun teilt die Europäische Kommission mit, dass Apple Drittanbietern von mobilen Geldbörsen und Zahlungssystemen Zugang zu den NFC-Funktionen des iPhone gewähren will. Jetzt fehlt noch die Zustimmung der anderen Parteien, damit die Kommission ein finales Urteil fällen kann.

EU prüft Apples NFC-Pläne

Apple hat zugestimmt, Banken und Finanzinstituten Zugang zum NFC-Chip des iPhone zu gewähren und damit neue Konkurrenz für Apple Pay zu schaffen. Diese Entscheidung ebnet den Weg für Bezahl-Apps von Drittanbietern auf iPhones. Bevor der Schritt umgesetzt wird, bittet die Europäischen Kommission jedoch zunächst um Rückmeldungen von iPhone-Nutzern und Finanzunternehmen, um festzustellen, ob die Zugeständnisse von Apple ausreichend sind.

Seit 2014 hat Apple den Zugang zum NFC-Chip in iPhones eingeschränkt, und zwar ausschließlich für die eigene mobile Geldbörsen-App, Apple Pay. Aufgrund dieser Einschränkungen mussten Banken und Finanzunternehmen Apple Pay unterstützen, wenn sie wollten, dass ihre Kunden Zahlungen mit dem iPhone tätigen, was zu Transaktionsgebühren führt. Diese Bedingungen führten dazu, dass mehrere Banken Kartellbeschwerden gegen Apple einreichten und Zugang zum NFC-Chip für ihre Zahlungsanwendungen forderten.

Im Jahr 2019 sah sich Apple in Europa mit erheblichen kartellrechtlichen Bedenken konfrontiert. Daraufhin bot das Unternehmen im vergangenen Jahr Zugeständnisse an und erklärte sich bereit, den Zugang zum NFC-Chip für Zahlungskarten von Drittanbietern zu öffnen. Dieser Schritt ermöglicht es den Nutzern, mit ihren iPhones und Apple Watches Zahlungen mit den Apps von Banken und Finanzunternehmen vorzunehmen, ohne dass sie sich für Apple Pay registrieren müssen.

Die Zugeständnisse von Apple umfassen:

  • Der Zugang ist auf Banken und Finanzunternehmen im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) beschränkt, aber sobald eine Karte registriert ist, kann sie weltweit verwendet werden.
  • iPhone-Besitzer können wählen, ob sie ihre Karte für Apple Pay oder die App einer Bank registrieren.
  • Die üblichen Sicherheits- und Authentifizierungsmaßnahmen gelten weiterhin.
  • Die Zugangsvereinbarung gilt für einen Zeitraum von 10 Jahren.

Trotz dieser Zugeständnisse hat die Europäische Kommission das Kartellverfahren noch nicht abgeschlossen. Wie Reuters berichtet, sammelt die Kommission derzeit noch die Rückmeldungen von Wettbewerbern und Kunden zu Apples Angebot. Diese Rückmeldung ist für das endgültige Urteil von entscheidender Bedeutung. Ein Treuhänder, der die Umsetzung dieser Verpflichtungen überwachen soll, wird der Kommission Bericht erstatten.

Kategorie: Apple

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2 Kommentare

  • FineClaire

    Und alles im Sinne der Verbraucher? Hallo EU, geht’s noch? Ich persönlich habe das Gefühl, dass die Öffnung von Apple Pay nur der Beginn der Öffnung weiterer bis aller Systeme nach sich ziehen wird. Das ist ganz sicher nicht im Sinne der Verbraucher, denn damit wird jegliche Privatsphäre obsolet. Die EU sollte schon manches regulieren, aber das bitte mit Verstand und Augenmass. Diejenigen, die diese Geister riefen …. o Tempora o Mores

    20. Jan 2024 | 9:44 Uhr | Kommentieren
  • T/r

    Wo kann den der iPhone Nutzer die Rückmeldung geben ?
    ein Link wäre schön

    20. Jan 2024 | 13:44 Uhr | Kommentieren

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