Reuters: Apple will iPhone NFC-Chip für Konkurrenz öffnen

| 16:38 Uhr | 0 Kommentare

Die Europäische Union fordert von Apple schon länger eine Öffnung des hauseigenen Hardware- und Dienste-Ökosystems. Der NFC-Chip des iPhone liegt hierbei besonders im Fokus. So sind wesentliche NFC-Funktionen für mobile Zahlungen für App-Entwickler tabu. Die EU hatte Apple diesbezüglich bereits eine Beschwerde zugestellt. Nun hat Apple laut Reuters angeboten, anderen Bezahldiensten einen erweiterten Zugang zum NFC-System des iPhone zu gewähren.

Öffnung des NFC-Chips für Wettbewerber

Wie Reuters berichtet, hat Apple angeboten, Konkurrenten Zugang zum NFC-System im iPhone zu gewähren. Der Bericht enthält jedoch nur wenige Details. Er beruft sich auf „drei mit der Angelegenheit vertraute Personen“ und geht nicht auf den Kontext hinter dem angeblichen Angebot ein.

Vor vier Jahren baten die EU-Ermittler Zahlungsunternehmen um Feedback zu Apple Pay. Sie befürchteten, dass Apples Entscheidung, den NFC-Chip des iPhone nur für Apple Pay zu erlauben, andere Unternehmen am Eintritt in den Markt für mobile Zahlungen hindern würde. Dabei ist Apple Pay weder der dominierende mobile Zahlungsdienst in der EU, noch hält Apple die Mehrheit der Smartphone-Verkäufe.

Dennoch geht Apple anscheinend einen Schritt auf die EU und Mitbewerber zu und wird seine NFC-Schnittstelle für die Drittanbieter-Anwendungen zur Verfügung stellen. Zudem hat Apple die Tap-to-Pay-Funktion des iPhone geöffnet. So ermöglicht es Tap to Pay Händlern, kontaktlose Zahlungen über ihre iPhones zu akzeptieren, ohne dass zusätzliche Hardware erforderlich ist.

Apple hatte bereits gewarnt, dass eine Öffnung des NFC-Chips auf dem iPhone negative Folgen haben kann. So sei die Einschränkung des NFC-Chips notwendig, um die Sicherheit des Systems zu gewährleisten. Der hohe Sicherheitsstandard wäre insbesondere bei der Verarbeitung sensibler Bankdaten unabdingbar. Apple gab ebenfalls an, dass die hohe Sicherheit einer der Gründe ist, warum sich Verbraucher überhaupt für Apple-Produkte entscheiden.

Der jüngste Vorschlag von Apple, das NFC-System des iPhone für andere Zahlungsdienste in der EU zu öffnen, hat aller Voraussicht zum Ziel, strengere Regulierungsmaßnahmen zu verhindern. Die Regulierungsbehörde ist befugt, Geldbußen von bis zu 10 Prozent des Umsatzes eines Unternehmens zu verhängen, wenn ein Verstoß gegen das EU-Wettbewerbsrecht festgestellt wird. Das Ergebnis von Apples Vorschlags bleibt abzuwarten, da die Europäische Kommission erst Rückmeldungen der verschiedenen Interessengruppen einholen will.

Kategorie: iPhone

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