Apples Standpunkt im EU-Streit: Spotify will mehr für weniger

| 15:30 Uhr | 1 Kommentar

Die Europäische Union steht Berichten zufolge kurz davor, Apple eine Geldstrafe in Höhe von 500 Millionen Dollar aufzuerlegen. Grund für diese Maßnahme sind kartellrechtliche Bedenken im Zusammenhang mit der Politik des App Store gegenüber Musik-Streaming-Diensten. Auslöser der Untersuchungen war eine formelle Beschwerde seitens Spotify. Nun hat sich Apple zu seiner Beziehung zum Apple Music-Konkurrenten Spotify und zu den laufenden Beschwerden geäußert.

EU will gegen Apple eine 500 Millionen Dollar Geldstrafe verhängen

In der 2013 eingeleiteten und vier Jahre später formell eingereichten Beschwerde von Spotify wird Apple wettbewerbswidriges Verhalten im App Store vorgeworfen. In der vorläufigen Schlussfolgerung der EU wird behauptet, dass der App Store Apple Music in unfairer Weise gegenüber Spotify und anderen Anbietern bevorzugt. In der Antwort von Apple, über die 9to5Mac berichtet, heißt es hingegen, dass Spotify freien Zugang zu Apples Ressourcen ohne Gegenleistung sucht.

Im Mittelpunkt der EU-Untersuchung stehen die „Anti-Steering“-Regeln von Apple. Diese Regeln verhinderten, dass Musik-Streaming-Dienste wie Spotify Nutzer auf externe Zahlungsmethoden verweisen.

Apple hat seit der Beschwerde von Spotify Änderungen an diesen Richtlinien vorgenommen. Das Unternehmen hat „Reader“-Apps wie Spotify erlaubt, für die Kontoverwaltung auf ihre Webseiten zu verlinken und mit den Kunden über Zahlungsmethoden außerhalb ihrer iOS-App zu kommunizieren.

Ab dem 07. März 2024 sind Apple und viele weitere große Technologie-Konzerne zudem angehalten, neue Regeln zwecks einer Öffnung der Ökosysteme umzusetzen. An dem Stichtag tritt das Gesetz über digitale Märkte in Kraft und Apple nimmt allerhand Änderungen an iOS, Safari und dem App Store vor.

Dennoch droht in dem von Spotify losgetretenen Fall eine Geldstrafe in Höhe von rund 500 Millionen Euro, die voraussichtlich Anfang März ausgesprochen wird. Dies würde dann den Höhepunkt der kartellrechtlichen Untersuchungen der Europäischen Kommission darstellen, die sich mit der Frage befasst, ob Apple seine eigene Plattform genutzt hat, um seine Dienste gegenüber denen der Wettbewerber zu bevorzugen.

Apple wirft Spotify vor, kostenfreie Leistungen anzustreben

In einer Erklärung sagte Apple, dass Spotify darauf abzielt, unbegrenzten Zugang zu Apples Tools und Diensten zu erhalten, ohne etwas für den Wert zu bezahlen, den Spotify aus dem App Store erhält:

„Wir freuen uns, den Erfolg aller Entwickler zu unterstützen – einschließlich Spotify, der größten Musik-Streaming-App der Welt. Spotify zahlt Apple nichts für die Dienste, die ihnen geholfen haben, ihre App zu entwickeln, zu aktualisieren und mit Apple-Nutzern in 160 Ländern rund um den Globus zu teilen. Im Grunde geht es bei der Beschwerde darum, dass Spotify versucht, unbegrenzten Zugang zu allen Apple-Tools zu erhalten, ohne etwas für den von Apple bereitgestellten Wert zu bezahlen.“

Spotify beschwert sich über „unfairen“ Wettbewerb

Spotify kontert, indem das Unternehmen erneut den restriktiven Charakter von Apples Richtlinien betont. Man argumentiert, dass diese Politik die Fähigkeit behindert, mit Apple Music in einen fairen Wettbewerb zu treten. Nachfolgend die Erklärung von Spotify:

„Spotify erzielte seinen Erfolg trotz der Bemühungen von Apple, sich einen künstlichen Vorteil zu verschaffen, indem [das Unternehmen] seinen eigenen Musikdienst auf Schritt und Tritt begünstigt, während es unserem Dienst Steine in den Weg legt und unfaire Beschränkungen auferlegt. Nach den derzeitigen Regeln kontrolliert Apple den Zugang von Spotify zu seinen eigenen Kunden und gibt Spotify eine von zwei unhaltbaren Optionen: Entweder müssen wir ein schlechtes Nutzererlebnis bieten, bei dem wir nicht direkt kommunizieren können, wie man Spotify auf iPhones kauft oder abonniert, oder wir müssen einen Kostennachteil von 30 % gegenüber unserem größten Konkurrenten hinnehmen. Das ist kein gleichberechtigtes Spielfeld. Wir unterstützen die Europäische Kommission und vertrauen darauf, dass sie bald Maßnahmen ergreifen wird, um ein faires Ökosystem für alle Beteiligten zu schaffen.“

Kategorie: Apple

Tags: ,

1 Kommentare

  • Gast1

    Finde das auch sensationell was Spotify da macht. Glauben die ernsthaft sie dürfen den Apple Store kostenlos benutzen. Die Mega Werbung mal eben so mitnehmen , noch mehr Geld am Künstler vorbei zaubern in die Taschen der Inhaber.

    23. Feb 2024 | 17:54 Uhr | Kommentieren

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert