Ex iOS-Chef Scott Forstall spricht über Steve Jobs und Kreativität bei Apple [Video]

| 22:22 Uhr | 0 Kommentare

Seit seinem Ausscheiden bei Apple im Jahr 2012 hat Scott Forstall seinen Fokus vor allem auf die Broadway-Produktion gelegt. Ab und zu nimmt sich Forstall jedoch in einem Interview Zeit, um seine Tage als Apple Software VP zu beschreiben. Nun wurde es wieder einmal Zeit für ein Interview, welches von Philosophy Talk geführt wurde. Bei der Gelegenheit erfahren wir, was es heißt mit Steve Jobs zusammenzuarbeiten, wie das Apple TV geboren wurde und vieles mehr.

Kreativität braucht Freiraum

Die aktuelle Episode von Philosophy Talk mit dem Titel „The Creative Life“ hat mit Scott Forstall einen Apple-Veteranen zu Gast, der eng zusammen mit Steve Jobs gearbeitet hatte. Co-Moderator Ken Taylor steuerte somit direkt auf ein oft diskutiertes Thema zu: Steve Jobs war ein „brutal ehrlicher Mann“, der von manchen Zeitzeugen auch als ein Mensch beschrieben wird, der seine Ziele zu konsequent verfolgt. Nun stellt sich die Frage, ob in so einem Umfeld die Kreativität genügend Freiraum hatte. Für Forstall war die Kreativität unter Steve Jobs Führung niemals in Gefahr, im Gegenteil: Jobs war immer zu 100 Prozent einer Idee verpflichtet und gab ihr eine Chance, wenn sie Potential hatte.

„Ich denke, wenn wir an einem bestimmten Projekt, an neuen Features gearbeitet haben, haben wir die Keimzelle einer neuen Idee geschützt und wir waren sehr vorsichtig damit. Sicherlich, wenn wir an einen Punkt standen, an der eine Idee nicht gut war, würden wir sie streichen, aber in dem Moment, in dem wir darüber nachdenken, die Idee umzusetzen, würden wir das zu 100 Prozent unterstützen. Du kannst tatsächlich ein Umfeld schaffen, um die Kreativität zu fördern.“

Interessant ist in diesem Zusammenhang, wie es bei Apple nach einem großen Projekt aussieht. Forstall erklärte, dass er nach Abschluss einer Veröffentlichung von Mac OS X seinem Team einen Monat Zeit gelassen hatte, damit jeder an dem arbeiten konnte, worauf er Lust hatte:

„Eine Sache, die ich tun sollte, als wir an Mac OS X gearbeitet und eine Veröffentlichung abgeschlossen hatten, war jeder einzelnen Person in der Abteilung einen ganzen Monat den Freiraum zu geben, den sie brauchte.

Für einen Monat. Es ist irgendwie verrückt, weil wir hier über Tausende von Menschen für einen Monat reden, Millionen von Dollar Gehalt für einen Monat, damit die Leute tun können, was sie wollen. Am Ende arbeiteten sie jedoch in diesem Monat so hart, um unglaubliche Ideen zu entwickeln.“

Nach Ablauf dieses Monats präsentierte jeder seine Kreation bei Forstall. Eine solche Präsentation war beispielsweise die Geburtsstunde des Apple TVs.

Risikobereitschaft

Forstall wurde auch nach der Risikobereitschaft im kreativen Bereich gefragt. Er verwies auf die Entscheidung von Apple, den iPod mini vor der Markteinführung des iPod nano aus dem Programm zu nehmen, was ein großes Risiko für Apple darstellte.

„Ich denke, du gehst immer Risiken ein. Bei Apple waren wir einmal kurz vor dem Bankrott, wir kamen mit dem iPod heraus und der iPod hatte sich gut verkauft, wir hatten das meistverkaufte Produkt in der Geschichte des Unternehmens. Später kam der iPod nano. Wir wussten, dass wir ihn entwickeln würden und haben die gesamte iPod mini Linie storniert, bevor wir überhaupt das neue Produkt ausgeliefert haben. Das hätte das Unternehmen zerstören können. Aber wir haben es getan, weil wir daran geglaubt haben und Risiken eingegangen sind.“

Das vollständige Interview könnt ihr hier sehen und ist definitiv einen Blick wert:

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Kategorie: Apple

Tags: , ,

0 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert