Apple reagiert auf Epic-Klage: Sonderbehandlungen, gekränkte Egos und Ladendiebe

| 15:41 Uhr | 2 Kommentare

Epic Games und Apple befinden sich bekanntlich in einer recht hitzigen Auseinandersetzung, wobei es vor allem um viel Geld geht. So sorgt einmal mehr die 30 Prozent Abgabe im App Store für Unmut. Hierbei fordert der Spieleentwickler geringere Gebühren und Gleichberechtigung für alle Entwickler. Nun reagiert Apple und erklärt, dass Epic Games im Juni einen Sonderdeal wollte.

Der Ton wird schärfer

Apple reagiert auf die Klage von Epic Games, in der dem Unternehmen wettbewerbswidriges Verhalten bei der Kontrolle des App Store vorgeworfen wird. Apples Anwälte teilten dem Gericht mit, dass der Fortnite-Macher gegen die App Store Regeln verstoßen habe. Deswegen könnte man nicht die Fortnite-App während des Rechtsstreits vorübergehend wieder in den Store stellen. Die kurzfristige Rückkehr in den App Store war eine der Forderungen von Epic Games, nachdem Apple die App aufgrund der unautorisierten Einführung einer alternativen Bezahlmöglichkeit aus dem App Store entfernt hatte. Weiterhin steht bei Epic Games die Reduzierung der App Store Gebühren für alle Entwickler auf der Agenda.

Wie CNBC berichtet, wirft insbesondere die Forderung einer Gleichberechtigung nun Fragen auf. Epic Games CEO Tim Sweeney erklärte zuvor, dass sein Unternehmen keinen Sonderdeal von Apple anstrebe und stattdessen für „offene Plattformen und Richtlinienänderungen, die allen Entwicklern gleichermaßen zugutekommen“ kämpfe. Laut Apple versuchte Epic Games vor der Klageerhebung jedoch eine exklusive Beziehung zu Apple aufzubauen, was das Unternehmen nun anhand von drei E-Mails belegen will.

In den E-Mails hatte Sweeney Apple um Erlaubnis gebeten, das In-App-Kaufsystem zu umgehen – eine Bitte, die Apple ablehnte. Mit der Antwort war Sweeney offensichtlich alles andere als Zufrieden. Die Trotzreaktion folgte, indem Epic Games die Funktion dennoch implementierte, mit dem Wissen, dass Apple entsprechend reagieren würde. Laut Apple Senior Vice President ‌Phil Schiller‌ schickte ihm Sweeney am Morgen eine E-Mail, dass Fortnite den Zahlungsmechanismus geändert habe und erklärte, dass sich Epic Games nicht länger „an Apples Beschränkungen für die Zahlungsabwicklung halten werde“.

Mittlerweile hat sich Sweeney zu dem Thema geäußert und behauptet, dass Apples Aussage irreführend wäre, da er in seiner E-Mail auch darum gebeten haben soll, die Zugeständnisse des angestrebten Deals ebenfalls anderen Entwicklern zur Verfügung zu stellen. Die Situation bleibt somit angespannt. Neu ist, dass sich Apple nun vor Gericht verteidigt und bei der Gelegenheit einen schärferen Ton gegen Epic Games anklingen lässt.

Der schärfere Ton zeigt sich auch in Apples Argumentation, dass Epic Games für seine aktuelle Lage selbst verantwortlich ist. So hatte Apple zuvor klargestellt, dass ein Regelbruch Konsequenzen haben wird, die mit dem Rauswurf aus dem App Store und der baldigen Schließung der Entwicklerkonten von Epic Games folgten. Zudem vergleicht Apple das Verhalten von Epic Games mit dem eines Ladendiebs:

„Wenn Entwickler die digitale Kasse vermeiden können, ist es dasselbe, als ob ein Kunde einen Apple Retail Store verlässt, ohne für ein gestohlenes Produkt zu bezahlen: Apple wird nicht bezahlt.“

Kategorie: Apple

Tags: , ,

2 Kommentare

  • Gast

    Bin voll auf der Seite von Apple , ich hoffe sie finden einen Richter der nicht die gleiche
    rosarote Neidbrille und den Gierschlund von Epic Boss Sweeny hat.
    Ebenso sollte Apple auch mit WordPress umgehen. Der Boss denkt auch man könne
    die Zeit nutzen um so Spielchen wie Epic zu machen.

    22. Aug 2020 | 17:38 Uhr | Kommentieren
    • TechnikDieBegeistert

      Ich auch. Man kann ja gerne gegen die 70/30 Regelung sein (auch wenn sie in allen anderen Stores genauso gilt), aber so eine widerliche Masche abzuziehen ist einfach nur unwürdig. Ich hoffe, dass Epic einen entsprechenden Denkzettel verpasst bekommt. .

      22. Aug 2020 | 20:14 Uhr | Kommentieren

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert