Chipmangel und Strom sparen: Ein Blick auf die Probleme in Apples Lieferkette

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Wie Nikkei Asia berichtet, hat Apple Anfang Oktober, wenn die Geräteproduktion üblicherweise hochgefahren wird, die iPhone- und iPad-Montage für mehrere Tage unterbrochen. Grund seien Engpässe in der Lieferkette gewesen und „Beschränkungen für die Nutzung von Strom in China“.

Engpässe in der Lieferkette

In einem detaillierten Bericht über Apples iPhone-Produktionsprobleme berichtet Nikkei, dass Foxconn, Pegatron und andere Apple-Zulieferer die Produktion zur „Hauptsaison“ zum ersten Mal seit mehr als einem Jahrzehnt heruntergefahren haben, woraufhin die Arbeiter Freizeit bekamen, anstatt wie üblich Überstunden zu machen.

„Aufgrund der begrenzten Anzahl von Bauteilen und Chips ergab es keinen Sinn, an Feiertagen Überstunden zu machen und den Arbeitern an der Front einen Zuschlag zu geben“, so ein beteiligter Lieferkettenmanager gegenüber Nikkei. „Das hat es noch nie gegeben. In der Vergangenheit war der chinesische goldene Feiertag immer die hektischste Zeit, in der alle Auftragsfertiger auf die Produktion ausgerichtet sind.“

Laut Tim Cook kosteten die Lieferengpässe zum Zeitpunkt der Markteinführung des iPhone 13 Apple mehr als 6 Milliarden US-Dollar. Cook nannte als einen der Gründe für die Lieferschwierigkeiten Engpässe bei der Chip-Produktion.

Nikkei hat sich eingehend mit Apples Lieferproblemen befasst und mehr als 20 Führungskräfte aus der Branche befragt, um herauszufinden, was genau schiefgelaufen ist. Während Apple auf führende Auftragsfertiger vertraut, die selber weitgehend von der Chipkrise verschont geblieben sind, gibt es dennoch Hersteller von Apple-Komponenten, denen es an Bauteilen fehlt. Das hat letztendlich zu einem Nachschubproblem bei der Fertigung geführt.

Apple hatte schnell reagiert und Komponenten von iPads und älteren iPhones auf die neuen iPhone 13-Modelle umverteilt. Die Produktion lag jedoch immer noch 20 Prozent unter dem, was das Unternehmen erreichen wollte. Neben den Lieferengpässen sorgten auch Sperrungen in Vietnam sowie Malaysia und Strombeschränkungen für weitere Engpässe.

Schon Mitte August ging es los, dass in China der Strom knapp wurde, was zu wiederholten Stromabschaltungen führt und der generellen Aufforderung an die Bevölkerung, Energie zu sparen. Betroffen sind auch die wichtigen industriellen Zentren im Nordosten und Süden des Landes. Gründe für den knappen Strom gibt es mehrere. Vor allem ist der Preis für Kohle in China in den vergangenen Monaten extrem gestiegen. Das Land bezieht seinen Strom zu zwei Dritteln aus Kohlekraftwerken.

iPhone 13 Nachfrage nach wie vor groß

Interessant ist auch ein Blick auf die aktuelle Lage. Bloomberg berichtete Anfang des Monats, dass Apple seinen Zulieferern kürzlich mitgeteilt hat, dass das Interesse am iPhone vor den Feiertagen nachlässt. Apple plante, die Lieferengpässe Anfang 2022 auszugleichen, wenn die Produktionsprobleme behoben sind, aber Bloomberg behauptet, dass Apple am Ende möglicherweise nicht die notwendigen Bestellungen von Kunden erhält, so dass nicht nachproduziert werden muss.

Quellen, die mit Nikkei sprachen, zeichneten jedoch ein anderes Bild und sagten, dass Apple die Zulieferer gebeten hat, die iPhone-Produktion im November, Dezember und Januar zu erhöhen. Ein Apple-Zulieferer sagte gegenüber Nikkei, dass Apple ihm versichert habe, dass die Nachfrage weiterhin bestehe.

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