New York Times warnt andere Verleger vor Apple News

| 14:12 Uhr | 0 Kommentare

Während sich das Wall Street Journal und Vox anscheinend für Apples neuen Zeitungs-Dienst entschieden haben, gab die New York Times Anfang dieser Woche bekannt, dass man Apple News nicht unterstützen wird. Nun geht die Times einen Schritt weiter und warnt andere Verleger vor Apples Nachrichten-Dienst.

Angst vor Umsatz- und Kontrollverlust

Apple wird am Montag aller Voraussicht einen neuen News-Service vorstellen. Das Zeitschriften-Abo soll angeblich 10 US-Dollar im Monat kosten und im Gegenzug eine Vielzahl von Publikationen bieten. In den letzten Monaten konnte Apple hierfür bereits viele Verleger für sich gewinnen, was nicht zuletzt der Übernahme der Zeitschriften-Flatrate Texture zu verdanken ist.

Mit der New York Times hat Apple jedoch auch einen klaren Gegner in der Medien-Landschaft. So gab CEO Mark Thompson bekannt, dass man Apple News nicht unterstützen wird. Gegenüber Reuters hat Thompson nun erklärt, warum auch andere Publisher einen weiten Bogen um den neuen Dienst gehen sollten.

Wie der CEO erklärt, kostet ein monatliches digitales Abonnement der New York Times 15 US-Dollar. Mit Apples System könnte dieses Konzept nicht aufrecht gehalten werden und da man derzeit mehr als erfolgreich mit der aktuellen Handhabe fährt, gibt es auch keinen Grund etwas zu ändern. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die Times über 700 Millionen US-Dollar an digitalen Einnahmen, was dem Unternehmensziel von 800 Millionen US-Dollar an jährlichen digitalen Umsätzen bis 2020 nahe kommt. Weiterhin übertrafen die digitalen Anzeigenerlöse im vierten Quartal 2018 erstmals die Printanzeigenerlöse. Diese Summen wären bei Apple nicht denkbar. So heißt es, dass Apple 50 Prozent des Umsatzes für sich beansprucht und 50 Prozent an die Publikationen ausbezahlt.

Natürlich ist der Umsatz und die Reichweite bei jeder Zeitschrift anders. Deswegen sind die Bedenken der Times nicht zwangsläufig auch auf andere Verlagshäuser übertragbar. Viel gefährlicher sei laut Thompson jedoch, dass die Abhängigkeit von der Distribution durch Dritte für Verlage gefährlich werden kann. So laufen die Verlagshäuser Gefahr die Kontrolle über das eigene Produkt zu verlieren, falls der Plattformbetreiber einen zu großen Einfluss gewinnt. Weiterhin ist Thompson besorgt, dass sich der Journalismus in dem Mix der vielen Anbieter vermischt.

„Wir sind auch allgemein besorgt, dass unser Journalismus in eine Art Mix mit dem Journalismus aller anderen gerät.“

Kategorie: Apple

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