FTC urteilt im Kartellverfahren: Qualcomm muss Lizenzvereinbarungen neu verhandeln

| 21:44 Uhr | 1 Kommentar

Nachdem Qualcomm zuletzt in Folge der Einigung mit Apple gehörig Aufwind erhalten hatte, folgt nun ein Dämpfer. So entschied ein US-Gericht, dass der Chip-Hersteller mehrere Auflagen erfüllen muss, um den Wettbewerb in der Industrie zu gewährleisten. Die zuständige Richterin verbot Qualcomm unter anderem Chip-Lieferungen vom Erwerb einer separaten Patentlizenz abhängig zu machen.

Auflagen für Qualcomm sollen Wettbewerb stärken

Qualcomm ist ein zentraler Anbieter bei gleich zwei Arten von Smartphone-Chips. Zum einen liefert der Hersteller Haupt-Prozessoren für Android-Smartphones. Außerdem ist Qualcomm für die Modem-Chips vieler Smartphones verantwortlich und auf dem Gebiet führend, was Apple gerade erst schmerzlich zu spüren bekommen hatte.

Die U.S. Federal Trade Commission (FTC) hatte ein Kartellverfahren gegen Qualcomm eingeleitet, da der Konzern seine Marktposition ausnutzen würde. So soll Qualcomm in der Vergangenheit Smartphone-Anbietern mit einer Einstellung von Chip-Lieferungen gedroht haben, wenn diese nicht eine weitreichende Patentlizenz erwerben. Qualcomm bestritt dieses Verhalten. Richterin Lucy Koh kam jedoch zu dem Schluss, dass interne E-Mails des Chipkonzerns den Vorwurf belegten. So soll Qualcomm in der Vergangenheit unter anderem Samsung, Sony, Lenovo und Huawei mit der Einstellung von Chip-Lieferungen gedroht haben.

Zusammenfassend kam Koh zu dem Schluss, dass Qualcomm den Wettbewerb behindert und seine marktbeherrschende Position missbraucht hatte. Qualcomm ist es nun untersagt, Chip-Lieferungen vom Erwerb einer separaten Patentlizenz abhängig zu machen. Weiterhin darf das Unternehmen keine Exklusiv-Vereinbarungen eingehen und muss der Konkurrenz seine Patente, die technische Standards bilden, zu fairen Bedingungen zur Verfügung stellen. Die FTC wird nun für sieben Jahre den Chip-Hersteller genauestens kontrollieren, damit die Auflagen eingehalten werden. (via FOSS Patents)

Kategorie: Allgemein

Tags:

1 Kommentare

  • Gast

    Was zu erwarten war und ich hier auch schon öfer erklärt habe.
    Apple hat das svhon alles richtig gemacht sich da mit Q
    auseinander zu setzen.
    Kann nicht sein das jemand mehr für das gleich Produkt zahlt
    nur weil das Endprodukt teurer ist.

    22. Mai 2019 | 22:08 Uhr | Kommentieren

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert