Meta: Kein Rückzug von Facebook, Instagram und Co. aus der EU

| 13:45 Uhr | 0 Kommentare

Dass Meta (ehemals Facebook) in seinem Jahresbericht darüber nachgedacht hat, sich aus der EU zurückzuziehen, habt ihr sicherlich mitbekommen. Grund seien die drohenden Datenschutzrichtlinien der EU. Es hat nicht lange gedauert, bis ein offizielles Statement des Unternehmens die Aussage entschärft. So heißt es, dass man nie vorhatte, mit einem Rückzug zu drohen, vielmehr wollte man Investoren über wesentliche Risiken informieren, die unter anderem aufgrund von neuen Datenschutzrichtlinien entstehen können.

„Wir haben absolut nicht die Absicht, uns aus Europa zurückzuziehen“

Meta stört sich an einigen Datenschutzmaßnahmen, die in der EU geplant sind oder eingeführt werden könnten. Unter anderem ist dem Social-Media-Riesen das mögliche Verbot des Microtargetings ein Dorn im Auge. Microtargeting bezeichnet die gezielte Kommunikation mit Nachrichten, die auf bestimmte Charakteristika einer Person zugeschnitten sind.

Ein weiterer Streitpunkt ist das potenzielle Verbot einer Verknüpfung von Daten über die Grenzen der jeweiligen Plattform hinaus. Demnach dürften beispielsweise Facebook und Instagram Daten nicht verknüpfen. Auch der Austausch von Nutzerdaten zwischen Servern des Konzerns in der EU und den USA würde Meta gerne weiterhin betreiben. Falls Meta nicht die Möglichkeit erhält, seine Daten der europäischen Nutzer auf US-Server zu übertragen, um sie dort zu speichern und zu verarbeiten, würde das eigene Geschäft gestört.

Das alles sind massive Einschränkungen für ein Geschäftsmodell, dass zu großen Teilen auf Werbung basiert. Deswegen merkte CEO Mark Zuckerberg in seinem Jahresbericht an, dass Meta „wahrscheinlich in Zukunft nicht mehr in der Lage sei, unsere wichtigsten Produkte, Facebook und Instagram eingeschlossen, in Europa anzubieten“, falls man sich nicht einigt.

Das sind harte Worte, die jedoch angeblich gar nicht so gemeint waren. Meta sei als börsennotiertes Unternehmen dazu verpflichtet gewesen, seine Investoren über wesentliche Risiken zu informieren, heißt es nun in dem Statement. Ob es jetzt ein Säbelrasseln war oder tatsächlich nur eine Informationspflicht, fest steht, dass Meta nicht vorhat seine Dienste aus der EU abzuziehen.

In dem Statement heißt es unter anderem:

„Wir haben absolut nicht die Absicht, uns aus Europa zurückzuziehen; das wollen wir natürlich nicht. Aber die Realität ist einfach, dass Meta wie viele andere Unternehmen, Organisationen und Dienste auf Datenübertragungen zwischen der EU und den USA angewiesen ist, um unsere globalen Dienste anbieten zu können. Wir sind nicht allein. Mindestens 70 andere Unternehmen aus einer Vielzahl von Branchen, darunter zehn europäische Unternehmen, haben in ihren Gewinnberichten ebenfalls auf die Risiken der Datenübermittlung hingewiesen.“

Kategorie: App Store

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