Die ersten Macs mit M1 Apple Silicon Chips wurden Anfang dieser Woche vorgestellt und werden am kommenden Dienstag in den Händen der Kunden sein. Inmitten der Veröffentlichung sprachen Craig Federighi (Apples VP of Software Engineering), John Ternus (VP Mac and iPad Hardware Engineering) und Greg Joswiak (VP of Worldwide Marketing) über das neue Mac-Lineup.
Apple war überrascht
Bei der Ankündigung des neuen M1 MacBook Air, MacBook Pro und Mac mini hatte Apple sehr beeindruckende Angaben bezüglich deren Geschwindigkeit im Vergleich zu älteren Macs und PCs aufgestellt. Mittlerweile haben Chip-Experten und Benchmarks gezeigt, dass Apple nicht übertrieben hat. Die neuen Mac-Modelle sind in der Single-Core-Leistung schneller als alle anderen Macs und schlagen viele High-End-PCs in der Multi-Core-Leistung.
Wie Federighi in einem Interview mit The Independent feststellt, sei Apple tatsächlich „über das Ziel hinausgeschossen“. So habe sich der M1-Chip als besser erwiesen, als das Unternehmen zunächst gedacht hatte. Apple-Führungskräfte waren sogar „schockiert“ über die Zahlen zur Akkulaufzeit. So erklärt Apples Software-Chef:
„Wir sind zu weit gegangen. Es gibt diese Projekte, bei denen man manchmal ein Ziel hat und man sagt: «Nun, wir sind nah dran, das war gut». […]
Wir bekamen unsere Akkulaufzeitzahlen zurück, und wir sagten: «Das ist nicht euer Ernst. Ich dachte, wir hätten Leute, die wissen, wie man diese Dinge einschätzen kann»“.
Doch die Abteilung hatte recht. Die Akkulaufzeit beim neuen MacBook Pro beträgt laut Apple bis zu 17 Stunden beim Surfen im Web und bis zu 20 Stunden beim Ansehen eines Films mit der Apple TV App. Beim MacBook Air sind es 15 Stunden bzw. 18 Stunden, was ebenfalls eine deutliche Steigerung zu den Vorgängermodellen darstellt.
Brillante Vermarkter und ein nahtloser Übergang
Zu der Namensgebung sagt Joswiak: „M1 macht für einen Mac-Chip sehr viel Sinn“, weil Apple darauf abzielt, Buchstaben zu verwenden, die einen Bezug auf das Produkt haben. Das A in den Chips der A-Serie, die in iOS-Geräten verwendet werden, steht beispielsweise für „Apple“. Die Chips für Kopfhörer verwenden ein H für „headphone“. „Wir sind brillante Vermarkter in dieser Hinsicht“, merkt Joswiak scherzweise an.
Die M-Chips werden wir in Zukunft noch öfter antreffen. Die gesamte Mac-Produktpalette von Apple wird im Laufe der nächsten zwei Jahre auf Apple Silicon Chips umgestellt. Was die noch verbleibenden Intel-Macs angeht, so geben die Apple-Führungskräfte an, dass sie darauf vertrauen, dass die Maschinen die Aufgaben erledigen, für die sie bestimmt sind. Apple erwartet, dass der Übergang „nahtlos“ verlaufen wird. Nach der Übergangsphase von PowerPC zu Intel im Jahr 2006 sollte Apple hier über Erfahrungen verfügen.
Kein Touchscreen-Mac in Planung
Auch wenn es keine Design-Änderungen gibt, weiß Ternus, dass die neuen Macs mit ihrer Leistung „ein Zeichen setzen“ und dass sie eine „gewaltige Grundlage“ für den Übergang darstellen:
„Und, wissen Sie, wir wollen normalerweise nicht einfach losziehen und das Design ändern, nur um ein Design zu ändern – wir haben hier eine großartige Plattform, wir haben einen großartigen neuen Prozessor, wir können beides in etwas wirklich Spektakuläres verwandeln. Und das war der Gedanke dahinter“.
Mit macOS Big Sur führt Apple iOS und macOS etwas zusammen und ermöglicht es iPhone und iPad Apps auf dem Mac laufen zu lassen, so dass Entwickler eine einzige App für alle Plattformen erstellen können. Apple hat jedoch bereits des Öfteren erklärt, dass keine Pläne bestehen, das iPad und den Mac umfassend zusammenzuführen. Das ist trotz der Einführung von universellen Apps weiterhin der Fall, wie Federighi versichert. Es gebe keinen geheimen Plan, die Funktionsweise des Mac zu ändern.
Bei der Gelegenheit merkt Apples Software-Chef an, dass das Unternehmen keinen Touchscreen-Mac anstrebt. Federighi erklärt, dass Apple das Aussehen von macOS so gestaltet hat, dass es sich bei einer ganzen Familie von Geräten angenehm sowie natürlich anfühlt, und so etwas wie eine Touchscreen-Eingabe wurde nicht einmal im Entferntesten in Betracht gezogen.
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