WSJ: Apple Maps ist jetzt ein gutes Produkt, und das ist ein großes Problem für Google

Ein Bericht des Wall Street Journal zeigt, dass iPhone-Nutzer immer öfter zu Apple Maps greifen und dabei die langjährige Dominanz von Google Maps nachlässt. Apples Karten-App kann nach seinen letzten Updates insbesondere mit seinem detaillierten Kartenmaterial punkten. Hinzu kommen unkomplizierte Wegbeschreibungen, ein ansprechendes Design und vieles mehr.

Nutzer lernen, Apple Maps zu lieben

Apple Maps setzt sich bei den iPhone-Nutzern immer mehr durch. Anekdotischen Berichten zufolge, die das Wall Street Journal zusammengestellt hat, ziehen immer mehr Nutzer Apple Maps gegenüber Google Maps vor. Google bietet zwar nach wie vor den erfolgreichsten Kartendienst, verliert jedoch allmählich seinen exklusiven Einfluss auf dem Markt.

Jane Natoli, eine selbsternannte „Power-Userin“ von Google Maps, hat beispielsweise festgestellt, dass sie in ihrem Alltag immer mehr zu Apples Kartenlösung tendiert. Diese Veränderung trat ein, nachdem ihr iPhone ihr auf dem internationalen Flughafen Minneapolis-St. Paul die Verwendung von Apple Maps empfohlen hatte. Die App bot detaillierte und interaktive Informationen, eine Funktion, die im Vergleich zu Google Maps einfacher zu handhaben war, so die 42-Jährige.

Eine Absolventin der Georgia Tech bestätigte Natolis Meinung und unterstrich damit die Entwicklung von Apple in diesem Bereich. Sie fand, dass die Straßen auf Apple Maps einfacher zu erkennen sind, besonders nachts, da der Bildschirm weniger mit Points of Interest überladen ist.

Apple Maps: Vom holprigen Start zu stetigen Verbesserungen

Apple Maps hatte einen schwierigen Start im Jahr 2012, da die Nutzer die unvollständigen und ungenauen Kartendaten kritisierten. Die Probleme waren so gravierend, dass sie die Nutzer manchmal auf falsche Routen führten. Nach diesem Debakel entschuldigte sich Apple-CEO Tim Cook öffentlich, und der damalige iOS-Chef Scott Forstall wurde aufgefordert, seinen Posten zu räumen.

Trotz seiner steinigen Anfänge hat Apple Maps einen weiten Weg zurückgelegt. Apple führte eine neu gestaltete Karten-App mit neuem Kartenmaterial im September 2018 zunächst in Nordkalifornien ein und dehnte sie nach und nach auf andere Regionen aus.

Die Verbesserungen werden in erster Linie beim Zoomen sichtbar. So sind nach dem Update unter anderem Details wie Gras, Bäume, Sportplätze und Parkplätze zu erkennen. Dabei hat Apple auch Straßendetails und Orientierungspunkte erfasst – alles, um ein genaues und nützliches Kartenerlebnis zu ermöglichen. Neben den umfangreichen Kartendaten profitieren auch die Suchergebnisse von dem Update.

Die aktualisierte Karten-App bietet den Nutzern auch eine bessere Navigation und Abbiegehinweise für Fußgänger. Die Turn-by-Turn-Navigation wurde zudem durch Augmented-Reality-Fußwegbeschreibungen und durch Radwegbeschreibungen entlang von Radwegen sowie fahrradfreundlichen Straßen verbessert.

Zum neuen Kartenerlebnis gehört auch die Funktion „Umsehen“ (englische Bezeichnung „Look Around“). Apple Maps bietet mit „Umsehen“ interaktive Bilder auf Straßenebene mit hochauflösender 3D-Fotografie sowie eine flüssige und reibungslose Darstellung von Großstädten. Dabei setzt Apple für seine Straßenansicht besonders hochwertiges Bildmaterial ein.

Konkurrenz belebt das Geschäft

Auch wenn Apple Maps nicht überall auf Gegenliebe stößt und von einigen Nutzern weiterhin kritisiert wird, zahlt sich das Engagement von Apple für Verbesserungen offenbar aus. Die Zukunft sieht vielversprechend aus, da immer mehr Nutzer die Verbesserungen bemerken. Wie Craig Federighi, Apples Software-Chef, es ausdrückt: „Maps hat einen langen Weg hinter sich, und die Leute haben es bemerkt.“

Der Bericht des Wall Street Journal zeigt, dass Apple auf dem richtigen Weg ist, in einer Wettbewerbslandschaft der Kartendienste, die bisher weitgehend von Google Maps dominiert wurde. Letztendlich sind wir, die Nutzer, die Gewinner, denn auch Google arbeitet stetig an Verbesserungen, darunter Immersive View, umweltfreundliche Routenplanung und Verbesserungen für die Fahrradnavigation.