Apple Car: Zukunftsvision oder unerfüllter Traum?

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Apple hatte einst große Pläne, den Fahrzeugmarkt zu revolutionieren. Trotzdem hat der Technologiegigant Schwierigkeiten, seine Vision von einem eigenen Auto zu verwirklichen. Mehrere Strategiewechsel und scheinbar stagnierende Fortschritte werfen die Frage auf: Ist die Apple Car Initiative noch realisierbar?

Mehrere Wendungen auf dem Weg zum eigenen Fahrzeug

Als Apple vor etwa einem Jahrzehnt begann, Experten aus der Automobilbranche abzuwerben und ein Team von über 600 Personen zu bilden, war das Ziel klar: innerhalb von vier bis sechs Jahren ein eigenes Auto zu entwickeln. Doch der Weg dorthin war bisher alles andere als geradlinig.

Das sogenannte „Project Titan“ durchlief mehrere Phasen – von einem Fokus auf Sensoren über die Entwicklung kompletter Antriebssysteme bis hin zu einer signifikanten Reduzierung des Projekts. Laut dem Analysten Ming-Chi Kuo blieben sichtbare Fortschritte aus, und die bisherigen Ansätze scheinen nicht zum gewünschten Erfolg zu führen.

Ein weiteres Indiz für die Herausforderungen, denen sich Apple gegenübersieht, ist der Wandel in den Erwartungen an das Produkt. Ursprünglich wurde spekuliert, dass Apple ein voll autonomes Fahrzeug entwickeln könnte. Neuere Berichte deuteten jedoch darauf hin, dass es sich bei dem Apple Car um eine „Standard-Limousine“ im Preissegment von rund 100.000 Dollar handeln könnte.

Trotz dieser Unsicherheiten hat Apple seine Bemühungen nicht vollständig aufgegeben. Das Unternehmen betreibt weiterhin eine große Teststrecke in der Wüste und hat eine beachtliche Anzahl von Testfahrern registriert. Apples selbstfahrende Fahrzeuge sammeln Berichten zufolge Daten für eine seit langem gemunkelte autonome Fahrzeugsoftware des Unternehmens.

Zudem bestätigte Tim Cook im Jahr 2017 die Arbeit von Apple an autonomer Software. „Wir sind sehr auf autonome Systeme konzentriert […] Wir haben ein großes Projekt und machen eine große Investition in diesem. Aus unserer Sicht ist Autonomie die Mutter aller KI-Projekte“, erklärte Apples CEO damals in einem Interview.

Die mögliche Lösung: Übernahme eines bestehenden Herstellers

Kuo ist der Meinung, dass Apple, wenn das Unternehmen in den nächsten Jahren wirklich eigene Fahrzeuge auf den Markt bringen möchte, einen bestehenden Automobilhersteller kaufen müsste. Angesichts der vielen Herausforderungen und der fehlenden fahrtüchtigen Prototypen teilen viele Experten diese Ansicht.

Letztendlich ist es bemerkenswert, wie beharrlich Apple an dem Projekt festhält. Mit Ulrich Kranz, dem „Vater“ des BMW i3 und i8, an der Spitze des Projekts und den öffentlichen Registrierungen an Testfahrten lässt sich erkennen, dass Apple die Forschung und Entwicklung nie vollständig eingestellt hat.

Das Apple Car Projekt zeigt, wie herausfordernd es ist, eine völlig neue Branche zu betreten – selbst für einen Technologieriesen wie Apple. Es bleibt abzuwarten, welche Richtung das Unternehmen in Bezug auf seine Automobilambitionen in den kommenden Jahren einschlagen wird.

Kategorie: Apple

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