Chinas neue 5G-Gesetze sollen Apple angeblich zur RCS-Integration gezwungen haben

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Im November letzten Jahres kündigte Apple überraschend an, für die Nachrichten-App eine RCS-Unterstützung (Rich Communication Services) einzuführen. Diese unerwartete Entscheidung bedeutet eine bemerkenswerte Abkehr von Apples langjährigem Ansatz, ein geschlossenes Messaging-Ökosystem aufrechtzuerhalten. Nun berichtet John Gruber von Daring Fireball, dass Apples Umdenken wahrscheinlich auf Grundlage von neuen chinesischen Gesetzen erfolgt ist.

Fotocredit: Apple

RCS-Unterstützung für Nachrichten-App

RCS ist ein Kommunikationsprotokoll, das als moderne Alternative zu traditionellen SMS und MMS konzipiert wurde. Es bietet erweiterte Messaging-Funktionen, darunter Multimedia-Sharing, Gruppen-Chats, Lese-/Schreibbestätigungen und mehr.

Ursprünglich zeigte Apple wenig Interesse an der Übernahme von RCS. Apples Zurückhaltung wurde unter anderem auf die Beliebtheit seiner iMessage-Plattform zurückgeführt, die für die Attraktivität der Produkte des Unternehmens eine wichtige Rolle spielt – ganz zum Unmut der Konkurrenz. So beschwerte sich vor allem Google, über die Einschränkungen bei der plattformübergreifenden Nachrichtenübermittlung zwischen Android und iOS.

Die Ankündigung einer RCS-Unterstützung für das iPhone führte zu Spekulationen über die Faktoren, die zu Apples Entscheidung geführt haben könnten, wobei der Schwerpunkt auf regulatorischen Anforderungen lag. Hier dachte man schnell an den Digital Markets Act, der in der EU derzeit große Tech-Unternehmen zu einer Öffnung ihrer Dienste zwingt, wobei seit kurzem iMessage eine Freikarte erhalten hat. Jüngst kam jedoch ein weiteres regulatorisches Umfeld mit ins Gespräch. So heißt es, dass die chinesische Regulierungsbehörde eine entscheidende Rolle bei der RCS-Unterstützung gespielt haben soll.

Apple passt sich an Chinas neue 5G-Vorschriften an

John Gruber von Daring Fireball liefert eine überzeugende Erklärung für Apples plötzlichen Wechsel zu RCS. Ein neues chinesisches Gesetz soll Tech-Unternehmen unter Druck setzen, wobei insbesondere Apple betroffen ist. So schreibt das Gesetz vor, dass alle 5G-Geräte, einschließlich iPhones, RCS unterstützen müssen, um in China zertifiziert zu werden.

Wie Gruber anmerkt, überrascht es nicht, dass die chinesische Regierung ein Fan von RCS ist, da der Service keine Bestimmungen zur Verschlüsselung enthält. Das steht in starkem Kontrast zu Apples beharrlichem Engagement für eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. An dieser Stelle sei erwähnt, dass Apple angeblich mit der GSMA zusammenarbeitet, um eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung in das RCS Universal Profile aufzunehmen, inwieweit das wiederum mit dem chinesischen Gesetz kompatibel sein wird, bleibt abzuwarten. Googles proprietäre Erweiterung für eine Verschlüsselung will Apple anscheinend nicht übernehmen.

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